Im Fokus: IT in Fertigungsunternehmen

24.01.2006

Die deutsche Fertigungsindustrie befindet sich dank guter Exporterfolge im Aufwind. Deshalb, so meinen die Berater von Pierre Audoin Consultants (PAC), werden die Unternehmen spürbar mehr für Software und IT-Dienstleistungen ausgeben.

PAC unterscheidet die fünf Subbranchen Automobil, Elektronik und Hightech, Luft- und Raumfahrt, Maschinen- und Anlagenbau sowie Baugewerbe. Über alle Segmente hinweg soll der Software- und Servicemarkt 2006 ein Wachstum von 7,5 Prozent erreichen, wobei sich allerdings die Aussichten der Teilbranchen und damit auch ihr Investitionsverhalten unterscheiden. Der Autosektor, rund zehnmal so groß wie das Baugewerbe, steht unter hohem Innovationsdruck und investiert konstant in seine IT-Systeme. In diesem Marktsegment soll sich vor allem Outsourcing stark entwickeln. Das Baugewerbe dagegen wird aufgrund weiterhin schwieriger Marktbedingungen auf jeden Euro schauen.

Im Elektronik- und Hightech-Sektor führen die immer kürzeren Produktlebenszyklen zu wachsenden IT-Ausgaben. Weil Produktionsprozesse ins Ausland verlagert werden, müssen Zulieferketten sowie Produktentwicklung mit entsprechendem IT-Aufwand optimiert werden.

Maschinen- und Anlagenbauer schaffen laut PAC in diesem Jahr verstärkt Business-Software an. IT-Lösungen für Marketing, Vertrieb und Services seien hier gefragt, ebenso ERP-Systeme. In der Luft- und Raumfahrtindustrie sollen PLM-Systeme (Product Lifecycle Management) vermehrt zum Einsatz kommen.

Grundsätzlich prognostiziert PAC über alle Teilbranchen hinweg starke Nachfrageimpulse durch veränderte Compliance-Anforderungen (Sarbanes-Oxley, IFRS, Basel 2 etc.) und den Trend zur Standardisierung heterogener IT-Landschaften. Kostendruck, Globalisierung, neue Gesetzgebungen sowie erhöhte Anforderungen an Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeiten veranlassen Anbieter aller Branchen zu IT-Anschaffungen. (hv)