Im Fokus: Internet 2020 - schneller, aber teurer

18.08.2008

Filme, Bilder, Musikclips: Alles wird jetzt schon und in Zukunft völlig selbstverständlich über das Internet vertrieben. Die immer komfortableren Breitbandverbindungen machen es möglich. Alles paletti also im Web? Vielleicht nicht ganz, sagt Steria Mummert Consulting in der Untersuchung "Zukunftsfaktoren 2020", die die Unternehmensberatung zusammen mit der Future Management Group und mit Lünendonk erarbeitet hat.

In dem Bericht wird argumentiert, die zunehmende Auslastung des Internets durch Breitbandangebote könne in Zukunft den Bezug leistungsintensiver Web-Inhalte teurer machen. Gegenwärtig würden sich die rasant gestiegenen Kapazitätskosten nicht in den Internet-Tarifen widerspiegeln. Denn auf den weltweiten Datenautobahnen steigt das Verkehrsaufkommen schneller, als sich die Kosten pro übertragenes Paket reduzieren. "Künftig könnten die Netzbetreiber versucht sein, sowohl Nutzer als auch Anbieter von High-Volume-Inhalten stärker an der Finanzierung des Ausbaus der Netzinfrastruktur zu beteiligen", schreibt Mummert. Bleibe ein schneller Zuwachs der Netzkapazität aber aus, sei die zuverlässige Verfügbarkeit von Informationen in einigen Jahren gefährdet.

Allein Video on Demand und Internet-Fernsehen könnten bereits in wenigen Jahren rund 90 Prozent des privaten Datenverkehrs im Internet ausmachen.

Die Nutzung des Internets ist sehr ungleich verteilt. So sorgen häufig lediglich fünf Prozent der User für die Hälfte des Datenvolumens im Web. "Diese High-Volume-Nutzer tragen erheblich dazu bei, dass sich die Kosten für das gesamte Internet alle drei Jahre verdoppeln könnten, wenn technologische Innovationen zur Kostenreduzierung ausbleiben." (jm)