Im Fokus: Breitband-Internet

07.11.2005

So langsam kommt in den deutschen Markt für breitbandige Internet-Zugänge Bewegung. Die Unternehmensberatung Mercer Management Consulting berichtet, dass die Zahl der Nutzer eines schnellen Internet-Zugangs im ersten Halbjahr 2005 um 16 Prozent auf acht Millionen angestiegen sei. Das entspreche einer Marktpenetration von 21 Prozent. Erst 2010 werde Deutschland eine Marktdurchdringung von 44 Prozent erreichen und damit im westeuropäischen Durchschnitt liegen.

Anbieter wie 1&1, Freenet und Arcor, aber auch regionale Provider wie Hansenet und Versatel übten Druck auf die Telekom aus, die ihrerseits Mitte letzten Jahres mit ihrem DSL-Resale-Angebot gekontert habe. Trotz des daraus resultierenden Preisverfalls hinke Deutschland im internationalen Vergleich hinterher. Von einer schwachen Breitbanddurchdringung werde auf Dauer nicht nur die TK-Branche, sondern auch die Film-, Fernseh-, Musik- und Unterhaltungsindustrie betroffen sein. Mercer hält das heutige Access-Geschäftsmodell in spätestens drei Jahren für ausgereizt. Bei den Breitbandzugängen werde sich der Preisverfall fortsetzen, eine Marktkonsolidierung stehe bevor. Zudem bekämen die Anbieter voraussichtlich Probleme, Anschlüsse mit höheren Bandbreiten zu verkaufen. Den Anwendern reiche ein Megabit pro Sekunde aus, um komfortabel zu surfen, im Web zu telefonieren oder Daten auszutauschen. Für künftige Inhalte, die den Konsumenten neue "TV- oder PC-Erlebniswelten" öffnen sollen, werden die Haushalte mit einer solchen Infrastruktur nicht gewappnet sein.

Den Consultants zufolge sind aber Fernsehen und hier vor allem Video on Demand die Wegbereiter ins Breitbandzeitalter. Es bedürfe intensiver gemeinschaftlicher Anstrengungen von Festnetzbetreibern, Online-Diensten und Fernsehsendern, um die TV-Konsumenten vom Free- ins Pay-TV zu führen. (hv)