Im Dialog mit der Wirtschaft

15.03.2004
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.

über den Tellerrand schauen."

Der Anspruch des kww ist hoch, wie ein Blick auf die Homepage zeigt. Dort heißt es: "Das Institut fühlt sich den Regeln wissenschaftlichen Arbeitens und herausragender Qualität verpflichtet." Genau hier sieht auch der Branchenverband Bitkom die Rolle der Hochschulen: "Universitäten sollen nicht einen x-beliebigen Bildungsträger an der Ecke ersetzen. Sie sind bei der Weiterbildung im Premium-Bereich angesiedelt", betont Stephan Pfisterer, Referent für Bildung und Personal. Seiner Meinung nach nehmen Universitäten beim Dialog mit der Wirtschaft eine sehr wichtige Funktion ein, da sie im Rahmen der Grundlagenforschung das Know-how für neueste technologische Entwicklungen aufbauen. "Mit diesem Wissen können die Hochschulen einerseits Drittmittel für Projekte akquirieren und andererseits maßgeschneiderte Weiterbildungs-Konzepte für Unternehmen der Region anbieten", so Pfisterer.

Seminare müssen profitabel sein

Er sieht jedoch auch, dass sich die Angebote der Universitäten rechnen müssen. Daher fordert Pfisterer, dass die Hochschulen eben nicht ein 08/15-Programm anbieten, sondern ein interessantes Themen-Portfolio aufbauen, das den spezifischen Weiterbildungsbedarf von Unternehmen stillt. "Standardkurse sind nicht das, was eine Hochschule interessant macht. Mit anspruchsvollen und maßgeschneiderten Seminaren werden sich die Institute auch finanziell selbst tragen und auf dem Markt wettbewerbsfähig sein."

Doch die Rahmenbedingungen für die wissenschaftliche IT-Weiterbildung sind alles andere als günstig. Die Lage an den Universitäten und Fachhochschulen spitzt sich zu: Die Zahl der eingeschriebenen Studenten ist so hoch wie nie, während beim wissenschaftlichen Personal Stellen gestrichen werden. Die Sparmaßnahmen haben natürlich auch negative Auswirkungen auf das Schulungsangebot.

Forschung hat Vorrang