Lizenzabkommen mit AMD vereinbart

Im ADSL-Markt schart Alcatel seine Verbündeten um sich

27.02.1998

Mit dieser Vereinbarung hofft Alcatel, das eigene Verfahren "Asymmetrical Digital Subscriber Line Discrete Multi Tone (ADSL DMT)" am Markt etablieren zu können. Bis dato hat der Anbieter von TK-Equipment 15 Betreiber von TK-Netzen in den USA, Asien und Europa mit Anlagen beliefert, die das High-speed-Zugangsverfahren unterstützen. Das Besondere an Alcatels Lösung ist die Integration von ADSL in eine auf ATM-basierende Netzarchitekur. In dieser Umgebung verschafft ADSL den Endkunden schnellen Zugang zum Knoten des Service-Providers, der den gesammelten Verkehr über ATM-Backbones transportiert.

In diesem Planspiel soll AMD für die rasche Marktdurchdringung der ADSL-Technik sorgen. Dazu will der Hersteller, der in seinem Portfolio außer PC-Prozessoren auch elektronische Bausteine für Ethernet-Controller und TK-Geräte führt, in den Entwicklungslabors in Dresden DMT-basierte ADSL-Komponenten mit verbesserter Integration entwerfen. Die Bausteine wird AMD OEMs anbieten. Diese sollen sie für die Herstellung von ADSL-fähigen Modems und TK-Anlagen nutzen. Ein weiterer Bestandteil des Vertrages betrifft die Upgrade-Möglichkeiten der Lösungen. AMD schloß sich dem Alcatel-Vorschlag an, die Chips so zu bauen, daß sie sich per Software-Update dem endgültigen Standard anpassen lassen. Um eine einheitliche Spezifikation bemüht sich derzeit die Universal ADSL Working Group, in der Microsoft, Compaq und Intel vertreten sind und in der ADM ebenfalls ein Wörtchen mitreden möchte.

Von Alcatel existiert bereits ein Chipsatz, den Modemhersteller Hayes laut einem Abkommen aus dem Juli letzten Jahres in PC-Karten integriert. Hayes und AMD sollen jedoch nicht die einzigen Verbündeten bleiben, denn Alcatel möchte seine Implementierung an weitere Hersteller lizenzieren.

Die umfangreichen Alcatel-Aktivitäten in diesem Bereich sind auf das starke Engagement des Konkurrenten Texas Instruments (TI), Marktführer im Geschäft mit digitalen Signalprozessoren, zurückzuführen. TI hat im November 1997 den ADSL-Pionier Amati Communications Corp. für knapp 400 Millionen Dollar übernommen. Im nächsten Quartal wird TI der Öffentlichkeit den ersten Chipsatz präsentieren.