In vielen Großunternehmen laufen einige geschäftskritische Anwendungen nach wie vor auf dem Großrechner. Doch immer weniger Entwickler verfügen über die Programmierkenntnisse, die in Cobol geschriebenen Applikationen zu pflegen. Das hat zur Folge, dass die in Cobol kodierten Business-Policies auf dem Großrechner nur sehr schwer geprüft oder modifiziert werden können – die Reaktionszeit auf Änderungen ist deutlich länger. Diese Lücke will der auf Business-Rules-Management-Systeme (BRMS) spezialisierte Hersteller Ilog mit seinem Produkt Ilog Rules for Cobol schließen, das er jetzt gemeinsam mit der neuen Version 6.7 seiner BRMS-Lösung "JRules" vorgestellt hat.

Das Cobol-Add-on kann gemeinsam mit JRules genutzt werden, wird aber separat lizensiert. Es bietet eine Cobol-Copybook-Importfunktion, über die Anwender das Business-Objektmodell entwickeln und mit dem Schreiben von Geschäftsregeln für eine Cobol-Anwendung beginnen können. In Kombination mit JRules lassen sich Entscheidungstabellen und Regelflüsse bei gleichzeitiger Unterstützung von Cobol-Funktionen und –Aktionen verwenden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, quasi per Mausklick nativen Cobol-Code als ein Unterprogramm zu generieren. Schließlich nennt Ilog noch die Kompatibilität zu IBMs "WebSphere Developer for zSeries" als technisches Feature.

Als Neuerungen in JRules 6.7 kommen weitere Optionen, mit denen sich individuelle Anpassungen vornehmen lassen. Hierzu zählen Komponenten für Benutzerschnittstellen, die Anwender als Regel-Management- und Entwicklungsfunktionen in ihre Web-Anwendungen einbetten können. Außerdem gibt es neue Programmierschnittstellen, über die es möglich wird, die Funktionen des Rule Team Server auf die jeweilige Nutzerrolle zuzuschneiden. Fernert gibt es Plattform-Support für Java 6, Eclipse 3.3 und Tomcat 6.0 sowie für die neuen Application-Server-Releases von BEA, Sun, IBM und JBoss. (ue)