Autark bleiben

Ihre private Cloud: So schützen Sie Ihre Daten

21.02.2014
Von Arne Löbering

Für Profis - Mit Owncloud zur privaten Cloud

Das brauchen Sie: Das Open-Source-Programm Owncloud setzt einen Linux-Server voraus, der vom Internet aus erreichbar ist. Entsprechend eignet sich Owncloud eher für Profis, die mit der Konfiguration von Linux-Servern vertraut sind. Für diese bietet das Projekt unter owncloud.org ein php-basiertes Installations-Script. Sobald das System läuft, funktioniert der Zugriff über jeden Internet-Browser und ähnelt dabei dem beliebten Dienst Dropbox . Zusätzlich zum Dateispeicher bietet Owncloud ein Adressbuch, einen Kalender, Notizfunktion und eine Aufgabenverwaltung. Für Owncloud gibt es auch günstige Apps für iOS und Android. Wer aber nicht selber einen Linux-Server laufen hat, kann die Software Owncloud auch bei einem Anbieter im Internet nutzen.

Damit ist diese Cloud zwar nicht mehr so privat wie die anderen vorgestellten Varianten, Ihre Daten liegen aber dennoch isolierter als bei vielen anderen Cloud-Anbietern. Diesen Service gibt es allerdings nicht umsonst. Die Seite owncloud.org/providers/ liefert einen Überblick über Provider, die Ihnen eine schlüsselfertige Owncloud anbieten. Die Preise beginnen bei einigen Euro pro Monat. Kostenlos für PC-WELT-Leser: Der Dienst Cloudlay bietet für unsere Leser seinen Owncloud-Speicher 6 Monate gratis an.

Vor- und Nachteile: Owncloud lässt sich sehr gut bedienen. Vor allem die Apps für iOS und Android müssen sich nicht vor Anderen verstecken. Doch wer Owncloud komplett selber betreiben möchte, benötigt nicht nur einen Linux-Server, sondern auch gute Linux-Kentnisse.

Von unterwegs aus auf die heimischen Daten zugreifen

Um übers Internet auf den heimischen PC oder das Heimnetz zugreifen zu können, müssen diese unter einer festen Internetadresse erreichbar sein. Ihr DSL-Router zu Hause bekommt aber jedes Mal, wenn er eine Internet-Verbindung herstellt, vom Provider eine neue IP-Adresse zugewiesen. Selbst wenn Sie die Verbindung permanent aufrechterhalten –der Provider trennt sie alle 24 Stunden automatisch, und bei der ebenfalls automatischen Neuverbindung bekommen Sie wieder eine neue Adresse. Um diese stets wechselnde Adresse mit einer festen Internetadresse zu verbinden, gibt es dynamische DNS-Dienste. Sie verbinden zum Beispiel die feste Adresse http://ihr-name.dyndns.com mit der wechselnden IP-Adresse Ihres DSL-Routers, etwa 62.146.91.220.

Der bekannteste Dienst für diesen Zweck ist DynDNS.com. Er bietet aber seit 2012 keinen Gratis-Tarif mehr an. Es gibt aber mehrere kostenlose Alternativen. Eine Übersicht finden Sie hier: www.pcwelt.de/1426569. Die meisten Router lassen sich so konfigurieren, dass sie dem gewünschten dynamischen DNS-Dienst nach jeder Interneteinwahl automatisch die neue IP-Adresse mitteilen. Empfehlenswerter ist etwa der kostenlose dynamische DNS-Dienst des sächsischen Anbieters Selfhost.

Neben der Verwaltung der DNS-Einträge umfasst das Paket unbegrenzte Subdomains, eine Echtzeitregistrierung und wahlweise eine direkte oder eine Proxy-Weiterleitung. Selfhost wird sowohl von Speedport-Routern als auch von Fritzboxen direkt unterstützt. Fein raus sind Sie übrigens, wenn die Anbieter Ihrer Hardware, etwa von Ihrem DSL-Router oder Ihrem NAS, einen eigenen kostenlosen DynDNS-Dienst anbieten. Dann gelingt die nötige Konfiguration meist besonders einfach.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)