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IG Metall kündigt Proteste gegen Stellenabbau bei Alcatel-Lucent an

26.02.2007
Die IG Metall hat weitere Proteste gegen den geplanten Stellenabbau bei dem Telekommunikations-Ausrüster Alcatel-Lucent in Stuttgart angekündigt.

Sobald klar sei, wo genau die Jobs gestrichen werden sollen, werde es zu Aktionen kommen, kündigte eine Gewerkschaftssprecherin am Montag in Stuttgart an. Der französisch- amerikanische Konzern will in der baden-württembergischen Landeshauptstadt laut IG Metall 464 der rund 2300 Stellen streichen. Bundesweit sollen es von den rund 5000 Arbeitsplätzen insgesamt 900 sein. Für den Erhalt ihrer Jobs hatten sich am vergangenen Freitag bereits mehrere hundert Beschäftigte auf dem Werksgelände in Stuttgart zu einer Protestaktion versammelt.

Ursprünglich sollte die Stuttgarter Belegschaft am Montag auf einer Betriebsversammlung über die Pläne des Unternehmens unterrichtet werden. Die Versammlung findet nun am Dienstag (27. Februar) statt. Nach Informationen der Gewerkschaft soll der Arbeitsplatzabbau in Stuttgart bis Ende des nächsten Jahres vollzogen sein. Vorher muss noch der so genannte Wirtschaftsausschuss des Unternehmens tagen, der mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzt ist.

Das heutige Unternehmen Alcatel-Lucent war früher ein Stuttgarter Traditionsunternehmen, das unter der Marke SEL seine Waren vertrieb. Rund 20 Werke waren Anfang der 70er Jahre von SEL mit über 42.000 Mitarbeiter in Deutschland verstreut. Die SEL war einer der weltweit führenden Spezialisten in der Navigation und der Übertragungstechnik. Im Dezember 1967 verkaufte SEL die Unterhaltungselektronik an den finnischen Nokia-Konzern. Ende 1991 erhöhte der französische Alcatel-Konzern seinen Anteil an SEL auf mehr als 98 Prozent. (dpa/tc)