Computerisierung soll nicht generell gebremst werden:

IG-Metall gegen inhumane Technik

05.06.1981

BAD ZWISCHENAHN (nw) - Entwicklungen, die extreme Arbeitsteilung und unverträgliche Arbeitsbedingungen mit sich bringen, wollen die Gewerkschaften "konsequent bekämpfen". Gemeint sind damit neue Technologien, wie Mikroprozessoren, Industrieroboter, computergesteuerte Werkzeugmaschinen sowie die Computerisierung der Büroarbeit.

Die Mitgestaltung der Gewerkschaften bei der Entwicklung neuer Technologien und Arbeitsorganisationen hat das geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG-Metall, Karl-Heinz Janzen, angekündigt. Die menschengerechtere Gestaltung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen müsse der "Kompaß für den technischen Wandel" sein. Die Arbeitnehmerorganisation betonte dabei, daß es nie ihr Problem gewesen sei, den technisch-organisatorischen Wandel verlangsamen zu wollen. Es ginge ihnen vielmehr darum, ihn den Bedürfnissen der arbeitenden Menschen und darüber hinaus der Gesellschaft insgesamt dienstbar zu machen.

Die DV-Hersteller sehen indes das Problem anders gelagert. Sie sind der Überzeugung, daß die Arbeitnehmer durch die Anwendung neuer Technologien qualifiziertere Aufgaben erfüllen könnten und damit mehr Befriedigung aus ihrer Tätigkeit zögen. Allerdings mangele es bislang noch an der Bereitschaft, die neuen Technologien zu akzeptieren.