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IG Metall: Für Siemens-Handy-Standorte zeichnet sich Tarifbindung ab

24.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Für die an die taiwanesisch BenQ gehenden Handy-Standorte von Siemens zeichnet sich nach Gewerkschafts-Angaben eine Tarifbindung ab. Noch keine Ergebnisse gebe es allerdings bei der Standort- und Beschäftigungssicherung, teilte die IG Metall am Mittwoch nach Beginn der Gespräche mit BenQ in München mit. Neben Tarifbindung, Standort- und Beschäftigungssicherung gehe es bei den Gesprächen speziell um den Standort Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen.

Nach derzeitigem Stand zeichne sich ab, dass BenQ in die Arbeitgeberverbände Nordrhein-Westfalen und Bayern eintreten und damit die Tarifbindung übernehmen wolle, hieß es. "Bei den Themen Standort- beziehungsweise Beschäftigungsgarantie ist noch keine Richtung erkennbar." Für Kamp-Lintfort wolle BenQ die seit Juli 2004 geltenden Konditionen des Ergänzungstarifvertrags fortführen. Den von Siemens seit Ende 2003 geplanten Stellenabbau im Zuge der Fertigungsautomatisierung wolle BenQ sofort umsetzen, obwohl der deutsche Elektrokonzern anderes zugesagt habe.

Die Siemens AG gibt die seit mehreren Quartalen defizitäre Handysparte noch bis Ende des laufenden Geschäftsjahres 2004/05 (30. September) inklusive einer kräftigen Finanzspritze an BenQ ab. Das hatten die Münchner Anfang Juni angekündigt. Siemens hatte dafür Kosten von etwa 300 Millionen Euro vor Steuern veranschlagt. (dpa/tc)