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IG Metall: Bis zu 4.500 Infineon-Stellen gefährdet

23.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Falle einer Abspaltung der Speicherchipsparte sind bei Infineon nach Aussage des Aufsichtsratsmitglieds Dieter Scheitor längerfristig bis zu 4500 Stellen gefährdet.

"Allein in Dresden arbeiten 3000 bis 3500 Mitarbeiter für die Speichersparte", sagte Scheitor der Wochenzeitung "Euro am Sonntag". "Und man muss davon ausgehen, dass in der Zentrale in München 1.000 oder mehr Arbeitsplätze daran hängen. All diese Jobs könnten bei einer Abspaltung auf längere Sicht gefährdet sein."

Scheitor ist auch Teamleiter IT-Industrie bei der Gewerkschaft IG Metall, die eine Abspaltung ablehnt. "Das Unternehmen verlöre die Synergien zwischen den Bereichen Speicher und Logik", sagte Scheitor. "Es würde Arbeitsplätze kosten und wäre industriepolitisch schlecht. Infineon ist der letzte große Hersteller für Speicherprodukte in Europa."

Derweil rückt die mögliche Aufspaltung der Infineon Technologies AG näher. Ein Konzernsprecher hatte am Mittwoch gesagt: "Wir werden wie jedes Jahr im Herbst unsere Unternehmensstrategie überprüfen." Nach Informationen des "Handelsblatts" soll der Aufsichtsrat auf seiner regulären Sitzung am 17. November den Weg frei machen für die Trennung von der Speicherchipsparte, die schon seit längerem vorbereitet wird. Die IG Metall hatte Widerstand gegen die Pläne angekündigt. Die DRAM-Sparte steuert etwa 40 Prozent der Infineon-Umsätze bei. (dpa/mb)