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IG Metall auf BenQ nicht gut zu sprechen

21.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die IG Metall hat verärgert auf eine Ankündigung von Kuen-Yao Lee, des Vorstandschefs von BenQ, reagiert. Der neue Besitzer der Siemens-Handy-Sparte hatte verlauten lassen, dass er den Anteil der Geräteproduktion in Deutschland von 40 auf 20 Prozent senken wolle. Die Gewerkschaft hat nun mit der Kündigung des Ergänzungstarifvertrags gedroht. Diesen hatte Siemens und die IG Metall erst im Juni 2004 geschlossen, damit die Fertigung aus den beiden Werken Bocholt und Kamp-Lintfort nicht nach Ungarn verlagert wird. Würde der Vertrag gekündigt, sänke die Arbeitszeit in den deutschen Werken wieder von 40 auf 35 Stunden in der Woche. Außerdem müsste den Mitarbeitern wieder Urlaubs- und Weihnachtsgeld gezahlt werden.

BenQ verspiele schon vor dem bis September geplanten Kauf der Handysparte das Vertrauen der Mitarbeiter, heißt es aus der IG-Metall-Zentrale in Frankfurt am Main. Ein Siemens-Sprecher erklärte dagegen, dass er davon ausgehe, dass "die Vereinbarungen nicht angetastet werden."

Die IG Metall stützt sich auf ein arbeitsrechtliches Gutachten. In diesem heißt es, dass der Gewerkschaft wegen den Veränderungen aufgrund des geplanten Verkaufs der Handy-Sparte an BenQ nicht zugemutet werden kann, am Ergänzungstarif festzuhalten. (hk)