Neues ERP-Release

IFS will mit Applications 9 Bedienerfreundlichkeit und Flexibilität verbessern

13.05.2015
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Der ERP-Hersteller IFS hat mit Applications 9 sein neues Major-Release vorgestellt. Im Mittelpunkt der Entwicklungen standen vor allem Vereinfachungen in der Bedienung und Verwaltung der Software.

IFS hat auf seiner World Conference im US-amerikanischen Boston mit "Applications 9" ein neues Release seiner ERP-Software vorgestellt. Veränderungen im Vergleich zur Vorgängerversion 8 gab es laut Hersteller vor allem hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit, der Architektur sowie des Funktionsumfangs.

Für eine einfachere Bedienung des ERP-Systems soll beispielsweise "IFS Lobby" sorgen. Der Startbildschirm der Software lässt sich damit individuell auf bestimmte Rollen und Prozesse im Unternehmen anpassen. Jeder Nutzer erhalte so auf einer übersichtliche Art und Weise die Daten und Informationen angezeigt, die für seine Arbeit notwendig sind. Das neue ERP-Release enthält laut Hersteller von Haus aus eine Reihe bereits vorkonfigurierter Lobbys.

Darüber hinaus könnten Anwender ihre Startbildschirme auch selbst konfigurieren. Ändern sich Rollen oder Prozesse, passt sich das User Interface IFS zufolge automatisch an. IFS Lobby soll sich auf verschiedenen Geräten wie Desktop-PCs, Tablets und Smartphones verwenden lassen. Für eine bessere Usability sollen nach Aussagen der IFS-Verantwortlichen zudem eine einfachere Suchfunktion sowie "IFS Streams" sorgen, mit deren Hilfe sich Anwender vom System automatisch über für sie relevante Veränderungen und Aktionen informieren lassen können.

IFS will mit Applications 9 Bedienerfreundlichkeit und Flexibilität verbessern
IFS will mit Applications 9 Bedienerfreundlichkeit und Flexibilität verbessern
Foto: IFS

Neben der Bedienung soll auch die Verwaltung der Software einfacher werden. Dafür hat der Softwarehersteller ein neues Schichtenmodell entwickelt. Erweiterungen, Lokalisierungen und Modifikationen werden bei Applications 9 in separate Schichten verpackt. Das hat zur Folge, dass im Zuge von Anpassungen der Quellcode der Software nicht mehr verändert werden muss. Das verringert in der Folge Aufwand und Kosten für Upgrades der Software, so das Versprechen des schwedischen Herstellers. Außerdem könnten die Anwender mit Hilfe einer sauber getrennten Schichtenarchitektur den Umstieg in die Cloud leichter bewerkstelligen. Der Anbieter offeriert seinen Kunden beispielsweise im Rahmen der IFS Managed Cloud, die auf die Applications-Versionen 8 und 9 zugeschnitten ist, einen ERP-Betrieb auf Basis der Microsoft-Cloud-Plattform Azure. Jeder Kunde erhält dabei für sein ERP-System eine dedizierte Cloud-Umgebung, die von IFS als Managed Service betrieben und verwaltet wird.

Zu den weiteren neuen Funktionen in Applications 9 zählt laut Hersteller ein integriertes Customer Relationship Management (CRM). Funktionen für das Kunden-Management seien zwar bereits in den Vorgängerversionen eng mit den Applications verzahnt gewesen, nun sei das CRM jedoch komplett in die Business-Anwendung integriert worden. Darüber hinaus biete Applications 9 zusätzliche Funktionen für die Visualisierung von Informationen, hieß es von Seiten des Herstellers. Über 500 branchenspezifische Aktualisierungen sollen den Industrie-Fokus des Herstellers schärfen.

Anwenderunternehmen sollen sich mit Hilfe von Applications 9 agiler in ihren jeweiligen Märkten bewegen und sich so auf einen zunehmend härteren und globaleren Wettbewerb einstellen können, sagte Wilfried Gschneidinger, CEO von IFS Europa Central. Dies sei das Leitmotiv bei der Entwicklung der neuen Version gewesen. Das neue Release ist gerade erst auf dem Markt, da zeichnen sich bereits die nächsten Entwicklungsschritte ab. Eigenen Angaben zufolge plant der schwedische Softwarehersteller für Ende des laufenden Jahres ein für die Nutzung von In-Memory-Technik optimiertes Update von Applications 9. Erste In-Memory-Funktionen hat der Anbieter schon auf seiner World Conference demonstriert.

Applications sollen In-Memory-Funktionen erhalten

Mit Hilfe der eigenen In-Memory-Datenbanktechnik ließen sich transaktionale Daten deutlich schneller verarbeiten und auswerten, so die Erwartung der IFS-Verantwortlichen. Antwortzeiten im Rahmen von analytischen Abfragen könnten von Minuten auf Sekundenbruchteile verkürzt werden. Zum Einsatz kommt dabei das Tool "IFS Memory Adviser". Das Werkzeug soll dafür sorgen, dass die Technik nur in den Bereichen von IFS Applications zum Einsatz kommt, an denen dies nützlich erscheint. Damit muss nicht die gesamte Datenbank im Arbeitsspeicher vorgehalten werden. Die übrigen Daten ließen sich wie bisher auf kostengünstigeren Festplatten vorhalten. Für den Ausbau von Analytics-Funktionen plant IFS zudem, Datenvisualisierungen und -analysen mit den nächsten Updates und Releases stärker direkt in die Prozesse der ERP-Software zu integrieren.