IFS setzt auf die Nische im ERP-Markt

21.04.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Die Konsolidierung in der mittelständischen ERP-Szene Europas ist für das schwedische Softwarehaus Industrial & Financial Systems (IFS) kein Thema. Jedenfalls nicht, wenn es um die Zukunft als eigenständiger Anbieter geht. Die Schweden suchen ihr Heil noch stärker in einer Branchenfokussierung.
Hoher Anspruch: IFS-Chef Michael Hallén sieht seine Company als "BMW der ERP-Szene.
Hoher Anspruch: IFS-Chef Michael Hallén sieht seine Company als "BMW der ERP-Szene.

Insolvenzen, Übernahmen, Aufkäufe und damit die Marktbereinigung durch Private-Equity-Gesellschaften - für Michael Hallén, President und Chief Executive Officer (CEO) von IFS, stellt sich der Wettbewerb im ERP-Umfeld derzeit als "sehr hart" dar. Trotzdem ist es Hallén um die Zukunft seiner Company nicht bange. IFS sei "die BMW AG innerhalb der ERP-Szene", gibt er als Devise aus. Der Vergleich mit dem Automobilkonzern aus München soll in erster Linie folgendes Anforderungsprofil suggerieren: Unabhängigkeit, exklusive Produkte, Wachstumsstärke. Ein Merger mit einem direkten Konkurrenten oder die Übernahme der Aktienmehrheit durch einen strategischen Investor aus der Industrie stand und steht jedenfalls dem IFS-Chef zufolge "nicht zur Debatte". Erst recht nicht ein Deal mit Oracle oder dem langjährigen Entwicklungspartner im Mobility-Sektor IBM - Spekulationen, die es in Branchenkreisen gelegentlich gibt.

Dass es bei den Schweden, die sich in Deutschland vor allem durch die Übernahme des auf ERP-Lösungen für BS2000-Rechner spezialisierten Softwarehauses GSB Ende der 90er Jahre eine breite Kundenbasis geschaffen haben, wirtschaftlich zuletzt nicht so toll lief, bestreitet Hallén nicht. So ist IFS zwar im vierten Quartal 2003 dank gestiegener Lizenzerlöse sowie geringerer Kosten in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Umsätze zuletzt rückläufig

Auch im gesamten Geschäftsjahr 2003 gelang es der Softwareschmiede immerhin, ihr Defizit gegenüber 2002 von 70,4 auf 3,2 Millionen Euro zu reduzieren. Parallel sanken jedoch die Einnahmen von 298,9 auf 256,5 Millionen Euro. Der IFS-Chef führt dies auf die anhaltend schwache Konjunktur zurück. Zudem schlugen Wechselkurseffekte wegen des schwachen Dollars mit knapp 20 Millionen Euro negativ zu Buche.