Zahlreiche IFA-Aussteller unterm Berliner Funkturm zeigen neue Geräte, die das Weihnachtsgeschäft ankurbeln und den Marktführer Apple herausfordern sollen. Besonders interessant sind die ersten Tablet-Computer mit dem neuen Microsoft -System Windows 8, kleine Tablets in Notizbuchgröße und sogenannte Hybrid-Geräte, die sich einfach mit einer Tastatur verbinden lassen und sich so nicht nur für die Internet-Nutzung oder auf der Couch, sondern auch zum produktiven Arbeiten anbieten.
"Das ist die nächste Phase der Tablet-Revolution", sagt Sony-Manager Kunimasa Suzuki über das auf der IFA präsentierte "Xperia Tablet S". Dieser flache Computer, mit 570 Gramm leichter als sein Vorgänger, läuft allerdings noch mit dem Google-System Android. Der eingebaute Vierkern-Prozessor, hier ein Tegra 3 von Nvidia, ist inzwischen schon zum Standard geworden - die Apps sollen möglichst schnell starten und ihre Inhalte flott aufs Display bringen.
Spannender aber sind gerade die ersten Tablet-Computer mit Windows 8 - das Microsoft-System erscheint am 26. Oktober. Und in einem schroffen Bruch mit seiner bisherigen Linie bringt der Software-Marktführer auch selbst ein Tablet heraus, mit der Modellbezeichnung "Surface". Mit einer flachen Tastatur, die gleichzeitig als Schutzhülle dient, schlägt das Microsoft-Gerät die Brücke zum Laptop und liegt damit im Trend: Die neuen Windows-Tablets verschmelzen mit Ultrabooks, den besonders flachen und leichten Notebooks mit bestimmten Leistungsanforderungen, die von Intel aufgestellt wurden.
- Miss IFA 2012
Ultrabooks, Tablets, 3D-Fernseher und jede Menge Zubehör für IT-Nutzer: Die IFA 2012 in Berlin (31. August bis 5. September) präsentiert viel mehr als Consumer Electronics und Home Appliances. Die Highlights finden Sie hier. - HTC Desire X
Mit dem präsentiert HTC auf der IFA ein Smartphone mit 4 Zoll großem Touchscreen, Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich mit HTCs Benutzeroberfläche Sense 4.1 und wird von einem Dual-Core-Prozessor der Snapdragon-S4-Reihe von Qualcomm mit einer Taktrate von 1 Gigahertz. - LG 84LM9600 - 84 Zoll UD 3D
LG Electronics stellt auf der IFA einen UD 3D Fernseher mit 84 Zoll vor. Der 84LM9600 löst bei einer Bilddiagonale von 213,4 Zentimeter Bilder in 3.840 mal 2.160 Pixeln auf. - LG 84LM9600 (Seitenansicht von rechts)
Für den Sound will LG seinem UD TV eine 3D Sound Zooming-Funktion und ein 2.2 Speaker-System spendiert haben. - LG 84LM9600 (schmalles Display)
Das Feature Resolution Upscaler Plus soll das Rendern von Bilden von Festplatten und Webseiten übernehmen. - LG 84LM9600 (Rückansicht leicht schräg))
Das Display stellt Bilder bei 8,3 Millionen Bildpunkten dar. Das entspricht einer vierfachen Auflösung gegenüber Full High Definition TV Panels. - LG 84LM9600 (UD 3D TV mit 84 Zoll)
Bisher gibt es keine Angaben, ab wann der Fernseher hierzulande erhältlich ist. - Gaming-Notebook XMG P722
Zwei Nvidia-Grafikkarten, Intels "Extreme"-CPU und ein 17,3 Zoll großes Full-HD-Display: Für das Highend-Notebook XMG P722 verspricht Hersteller Schenker eine "brachiale Performance". - Gaming-Notebook XMG P722
Schnittig: So sieht ein Highend-Notebook für Gamer von hinten aus. - devolo dLAN TV Sat 2400-CI+ (Technik)
Mit dem devolo dLAN TV Sat 2400-CI+ soll das Satelliten-TV-Signal in jedes Zimmer ohne zusätzliche Kabel übertragen werden. Das Signal gelangt über die Steckdose auf das TV-Gerät. - devolo dLAN TV Sat 2400-CI+ (Tuner)
dLAN TV Sat 2400-CI+ Tuner inklusive Powerline-Adapter für die Steckdose. - devolo dLAN TV Sat 2400-CI+ (Komplettset)
Das Komplettset beinhaltet alle Zubehörteile für die Installation und kostet rund 400 Euro. - devolo dLAN TV Sat 2400-CI+
Das Komplettset löst das Bild in Full-HD mit 1.080i auf und unterstützt den DVB-S2-Standard (Digital Video Broadcasting-Satellite). - Packard Bell EasyNote TV (in weiß)
Das 15,6 Zoll Notebook EasyNote TV von <a href="http://www.packardbell.de/pb/de/DE/content/home" target="_blank">Packard Bell</a> besitzt One-Click-Hotkeys für Social-Network-Plattformen, Durchführung von Backups, Regelung der Lautstärke, Wiedergabe von Musik und für die Internetverbindung mittels Wi-Fi. - Packard Bell EasyNote TV (Seitenansicht)
Weitere Ausstattungsmerkmale des EasyNote TV: Intel Core Prozessor der zweiten Generation, HDMI, Wi-Fi, Chiclet-Tastatur, Multi-Gesture-Touchpad, USB 3.0, 5-in-1-Kartenleser, Webcam, vorinstalliertes Nero 10 Essentials und Adobe Photoshop Elements. Das Notebook soll bis zu fünf Stunden ohne Steckdose auskommen. - Packard Bell EasyNote TV (in schwarz)
Als Grafikkarte kommt entweder eine NVIDIA GeForce GT 630M oder NVIDIA GeForce GT620M und die Displayauflösung beträgt 1.366 x 768 Pixeln (16:9-Verhältnis). - Imation Defender H200
Der US-Hersteller Imation präsentiert neue externe Festplatten mit optionaler Verschlüsselung via Fingerabdruck-Authentifizierung. Im Bild das Modell "Defender Biometric H200" mit einer Kapazität von 1 TB. - AOC e2795Vh (Vorderansicht)
Der neue Multimedia-Monitor mit der etwas sperrigen Bezeichnung <a href="http://www.aocmonitorap.com/singapore/monitor_320.php" target="">e2795Vq von AOC</a> hat eine Bildschirmdiagonale von 27 Zoll und löst in Full-HD auf. - AOC e2795Vh (Seitenansicht)
Zum Schnittstellen-Repertoire gehören jeweils ein VGA-, HDMI-, DVI-D-Eingang und ein DisplayPort. Zudem hat AOC insgesamt vier USB-2.0-Anschlüsse verbaut. - AOC e2795Vh (Seitenansicht)
Da AOC den Monitor auf Basis von LEDs entworfen hat, verspricht das Unternehmen einen maximalen Verbrauch von 38 Watt. Im Standby-Modus sollen es lediglich 0,5 Watt sein. Mit einer Preisempfehlung von 329 Euro ist der e2795Vq im mittleren Preissegment angesiedelt. - Logitech TV Cam HD (Vorderansicht)
Mit der Logitech TV Cam HD sollen Anwender mit jedem HD-Fernseher mittels HDMI einen Skype-Videochat führen können. - Logitech TV Cam HD (Rückansicht)
Sowohl bei eingeschaltetem als auch bei ausgeschaltetem Fernseher treffen Anfragen ein und es ertönt ein Klingelton. An Anschlüssen besitzt die Kamera HDMI, WLAN und Ethernet. Vier Mikrofone sind für die Klangqualität zuständig und filtern Nebengeräusche. - Logitech TV Cam HD (Fernbedienung)
Mit Hilfe der Fernbedienung werden ankommende Anfragen entgegengenommen oder Skype bedient. Die TV Cam HD wird 199 Euro kosten und lässt sich bei <a href="http://www.logitech.com/de-de/webcam-communications/webcams/tvcam-hd" target="_blank">Logitech</a> bereits vorbestellen.
Die Hersteller von Ultrabooks ziehen so auch die Konsequenz aus der relativ schleppenden Nachfrage nach diesen Geräten - was nicht zuletzt an der Attraktivität der Tablet-Computer liegt. "Wer sich ein Tablet kauft, legt sich wahrscheinlich nicht noch ein Ultrabook zu", sagt Annette Zimmermann, Analystin bei Gartner. Das Marktforschungsunternehmen prognostiziert, dass die Ultrabooks in diesem Jahr gerade einmal fünf Prozent des Notebook-Marktes ausmachen - dabei ist das erfolgreiche Macbook Air von Apple eingerechnet. Erst mit sinkenden Preisen werde die Nachfrage anziehen.
Sony zeigt auf der IFA ein Kombi-Gerät: Das "Vaio Duo 11" lässt sich "im Handumdrehen von einem leistungsfähigen Ultrabook in ein praktisches Tablet verwandeln". Der fliegende Wechsel zwischen Tastatur- und Tablet-Modus hat aber seinen Preis: Das 18 Millimeter dünne Gerät mit einem Gewicht von 1,3 Kilogramm und 11,6 Zoll großem Touch-Bildschirm gibt es ab 1200 Euro; die Markteinführung ist für Ende Oktober geplant, wenn auch Windows 8 da ist.
Der koreanische iPad-Herausforderer Samsung , der in Kalifornien gerade eine bittere juristische Niederlage im Patentstreit mit Apple hinnehmen musste, geht jetzt neue Wege mit Windows 8. Auf der IFA präsentierte der Hersteller ein klassisches Tablet, das "Ativ Tab" sowie ein Hybrid-Tablet, den "Ativ Smart PC", mit abnehmbarer, magnetisch haftender Tastatur und zusätzlicher, drucksensitiver Stiftbedienung.
Auch Toshiba stellte am Donnerstag einen tragbaren Computer mit Windows 8 vor, der sich über den Touchscreen wie auch über die herausschiebbare Tastatur bedienen lässt: Das "Satellite U920t" hat einen 12,5 Zoll großen Bildschirm und wiegt 1,45 Kilogramm; es soll rund 950 Euro kosten.
Der Hersteller Asus zeigt auf der IFA sein bereits auf der Computex im heimischen Taiwan vorgestelltes "Tablet 810" mit Windows 8 und Intel-Prozessor sowie das "Tablet 600" mit der speziellen RT-Version von Windows für Prozessoren der ARM -Plattform, hier für den Nvidia-Prozessor Tegra 3. Beide Geräte folgen dem "Transformer"-Konzept von Asus mit ansteckbarer Tastatur, mit dem das Unternehmen schon früh auf den Hybrid-Trend setzte. "Es gibt viele Anwender, die das Tablet nicht nur fürs Konsumieren von Inhalten, sondern auch fürs produktive Arbeiten nutzen wollen", erklärt dazu Asus-Produktmanager Jörg Wissing.
"Ob sich Windows 8 im nächsten Jahr bei Tablet-Computern an Android vorbeischieben kann, muss man abwarten, weil Android doch sehr gut akzeptiert ist", sagt Asus-Manager Wissing. Die Entwicklung wird wohl auch vom Preis der Windows-8-Tablets beeinflusst. Alle Tablet-Hersteller kalkulierten ihre Preise sehr knapp, erklärt Wissing. Das sei bei der Erschließung eines Zukunftsmarktes aber auch üblich, da alle Hersteller daran interessiert seien, sich frühzeitig eine gute Position zu sichern.
Allerdings sind die neuen Hybrid-Geräte deutlich teurer als klassische Tablet. "Das ist leider kein Massenmarkt-Preis, wodurch der Absatz sicher nicht ins Unendliche gehen wird", sagt Marktbeobachterin Zimmermann. Spannend dürfte die Preisgestaltung für das Surface von Microsoft werden: Sollten die Vermutungen eines Preisrahmens von 200 bis 300 Euro zutreffen, sagt Zimmermann, würden "diese Hybride sicher sehr guten Absatz finden".
Wie schon im vergangenen Jahr schauen die Hersteller auf der IFA gebannt auf den nicht anwesenden Tablet-Marktführer Apple: Von den Kaliforniern wird im Herbst eine kleinere iPad-Variante erwartet. (dpa/tc)