IFA: Sturm aufs digitale Wohnzimmer

05.09.2006

Auch die Einführung anderer neuer Technologien gestaltet sich schleppend. Beim Handy-TV ist die Vergabe der Sendefrequenzen gerade erst abgeschlossen worden, unklar ist außerdem, mit welcher Technik das Daumenkino gesendet wird. So unterstützt der Mobilfunkanbieter Debitel den DMB-Standard. E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone setzen dagegen auf DVB-H. Mit dem groß angekündigten Internet-Fernsehen IPTV ist der Telekom bislang ebenfalls noch nicht der große Wurf gelungen - Grund für den TK-Riesen, die Technik auf der IFA einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.

Obwohl es also bei wichtigen Technologien an Standards und technischer Reife fehlt, widmen sich die Aussteller auf der IFA mit Inbrunst dem Trend zum digitalen Heim. So wurde im 600 Quadratmeter großen HD Home Cinema Resort anhand von Einrichtungsbeispielen demonstriert, wo überall ein Flachbildschirm Platz finden kann. Die Bereitstellung der verfügbaren Inhalte, seien es Filme, Musik, Fotos, Fernsehen oder Hobby-Videos, haben sich verschiedene Anbieter unter den Schlagworten Media Center und Digital Home zur Aufgabe gemacht. Als dominierende Softwareplattform hat sich Microsofts Windows XP Media Center Edition etabliert, deren Funktionen demnächst vom Nachfolger Vista Home Premium übernommen werden. Bei den Hardwareplattformen konkurrieren AMD ("Live") und Intel ("Viiv"), während Anbieter wie Cisco oder Netgear die Heimvernetzung angehen. Dazu kommen neue Anwendungen wie die auf der IFA von Fujitsu-Siemens vorgestellte "Follow-Me-TV"-Funktion für sein Viiv-basierendes "Activity Media Center": Zuschauer können damit eine Sendung unterbrechen und auf einem anderen Gerät via Universal Plug and Play ohne Unterbrechung weiterverfolgen.