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IFA-Fernsehduell – Satellit vs. Internet

29.08.2007

Satelliten-Übertragungen dominieren derzeit bei digitalem TV in Deutschland mit einem Anteil von gut 64 Prozent. Die Telekom setzt dagegen auf das Internet-Fernsehen, um ihr schwächelndes Festnetzgeschäft in Deutschland zu stabilisieren. Um das Angebot schneller populär zu machen, soll es künftig auch über das aufgerüstete DSL-Netz übertragen werden. Die Reichweite steigt damit deutlich an, denn das Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL deckt nur 27 Städte ab. Mit dem aufgerüsteten DSL-Netz kommen weitere 750 Städte hinzu. "Bis Ende 2007 können über 17 Millionen Haushalte unser Highspeed-Netz nutzen", sagte Festnetz-Vorstand Timotheus Höttges. Bis Jahresende will Telekom-Chef René Obermann 100.000 bis 200.000 Nutzer haben, derzeit liegt die Zahl nur im fünfstelligen Bereich.

Das Internet-TV-Programm umfasst neben Spielen der Fußball-Bundesliga eine Video-Bibliothek und das zeitversetzte Abrufen von Fernsehfilmen. Insgesamt sind 145 Programme über das Netz der Telekom verfügbar. Bei der Übertragung der Bundesliga kooperiert die Telekom mit dem Bezahlsender Premiere. Obermann stellte auch neue Bündeltarife (Telefon, Internet, Medieninhalte) vor, die mit 60 bis 75 Euro im Monat um rund 16 Prozent unter den bisherigen liegen.

Die Unterhaltungselektronik-Branche geht überaus zuversichtlich in die diesjährige IFA. In den zehn wichtigsten europäischen Ländern soll der Umsatz 2007 für reine Unterhaltungselektronik um 5,3 Prozent auf 62,3 Milliarden Euro steigen, berichtete der IFA-Veranstalter gfu. In Deutschland rechnen die Hersteller mit einen Plus von 4,6 Prozent auf 14 Milliarden Euro. Mit privat genutzter Kommunikations- und Informationstechnologie werde mit einem Umsatzplus von zwei Prozent auf über 23 Milliarden Euro gerechnet. Wachstumsträger sind flache LCD-Fernsehgeräte, digitale Kameras, MP3-Player, Navigationsgeräte sowie Videospiele, Mobiltelefone und Notebooks. (dpa/ajf)