IFA 2006: HD-DVD - jetzt geht’s los (aber langsam)

03.09.2006
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Bald können sich auch Filmfans in Deutschland von HD-Material verwöhnen lassen: Pünktlich zum Verkaufsstart von Toshibas HD-DVD-Player im November wollen die Studios Universal, Warner und Paramount auch Filme auf HD DVD anbieten.

Paramount will gleich mit einem Knaller loslegen: Einer der ersten Filme auf HD-DVD wird „Mission Impossible 3“ sein, das auf zwei Discs ausgeliefert wird – das Studio verspricht viele Extras und auch interaktive Zusatzfeatures wie Spiele. Als Set mit vier Discs will Paramount die Mission-Impossible-Trilogie veröffentlichen. 20 bis 25 Filme sollen im nächsten Jahr folgen.

Größer, aber nicht ganz so aktuell wird das Angebot von Universal und Warner sein. Universal verspricht zum Verkaufsstart des Players elf Filme, darunter „Doom“, „Jarhead“, „Van Helsing“ und „Die Bourne Verschwörung“.

Von Warner gibt es 15 Titel bis Jahresende, etwa „Rumour has it“, „Constantine“, „Goodfellas“, „Troja“ und „Lethal Weapon“.

Der europäische Distributor Studio Canal steuert aus seinem Archiv für den November zehn Filme bei, darunter „Basic Instinct“, „Total Recall“ und Rambo 1 bis 3. Mindestens 15 weitere sollen 2007 folgen, zum Beispiel „Traffic“ und „Terminator“.

Insgesamt rechnet man im HD-DVD-Lager mit rund 40 Filmtiteln bis Ende des Jahres. Bis zum Frühjahr sollen weitere 55 folgen. Die Studios versprachen fürs nächste Jahr, auch top-aktuelle Titel gleichzeitig auf DVD und HD-DVD herauszubringen. Bei einigen Filmen wollen sie dazu die Hybrid-Disc nutzen, die auf einer Seite HD-DVD, auf der anderen eine Standard-DVD ist. Hier sieht das HD-DVD-Lager einen großen Vorteil gegenüber dem Konkurrenten Blu-Ray.

In diesem Konkurrenzkampf schlägt sich auch Microsoft deutlich auf die HD-DVD-Seite: Momenten wird nämlich nur auf HD-DVD der Microsoft-Codec VC-1 zur Kompression des Filmmaterial genutzt. Die ersten Blu-Ray-Filme arbeiten noch mit dem von der DVD bekannten Codec MPEG-2 – die Bildqualität ist daher momentan auf Blu-Ray niedriger als auf HD-DVD. Dafür sind die Lizenzen für die Blu-Ray-Anbieter günstiger als die für die neuen Codecs H.264 und VC-1.