US-Anwender befürchten Angriff auf die Privatsphäre

IETF arbeitet an einem Standard für die Zustellbestätigung von E-Mails

17.07.1998

Das Internet hat sich als weltweites E-Mail-Distributionssystem etabliert. Im Gegensatz zu den klassischen Mail-Systemen sowie den Messaging-Diensten der Online-Dienste hat es jedoch den Nachteil, daß der Absender einer Mail nicht automatisch benachrichtigt wird, ob seine Nachricht den Empfänger erreichte. Ein Manko, das gerade bei zeitkritischen elektronischen Anfragen ins Gewicht fällt.

Lediglich in homogenen E-Mail-Umgebungen, in denen alle Anwender die gleiche Software benutzen, ist eine Zustellbestätigung für den Absender via Internet bislang realisiert. Ein Umstand, den die Internet Engineering Task Force (IETF) jetzt ändern will. Sie arbeitet an einer Spezifikation zur "Message Disposition Notfication". Sollte diese von den Herstellern in ihre Produkte integriert werden, hätten die Anwender endlich ein Werkzeug, um im Internet den Weg ihrer elektronischen Post nachzuvollziehen.

Der Erfolg dieses Systems hängt aber nicht nur von den Herstellern ab, sondern auch von der Akzeptanz der Anwender. Hier mehren sich die Stimmen von E-Mail-Benutzern, die ein solches Verfahren bekämpfen wollen. Bereits heute haben sie zum Teil elektronische Gegenmaßnahmen installiert, um eine automatische Spurverfolgung abzublocken. Zudem wehren sie sich gegen den ihrer Meinung nach zu weit gehenden Angriff auf die Privatsphäre mit dem Argument, daß bereits heute die von Routern und Message Transfer Agents generierte Warnung "Message undeliverable" genüge, um zu erfahren, ob eine Mail ihr Ziel erreicht hat.