MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat seit gestern den neuen Browser Internet Explorer 5 zum Download (~ 17 MB) freigegeben.
Auf den ersten Blick gleicht der Neuling dem Vorgänger 4.01 wie ein Ei dem anderen. Das ist auch gut so - der Mensch ist bekanntlich ein Gewohnheitstier. Beim näheren Hinsehen fallen zwei Dinge ins Auge: Die bisherige Push-Technik mit den "Channels" ist zugunsten eines ausgefeilten Synchronisationsmechanismus für beliebige Web-Sites weggefallen. Dafür ist eine "Radio"-Kontrollleiste hinzugekommen, die aber im Prinzip nur den "Windows Media Player" enger in den Browser integriert und Lesezeichen für Internet-Radiostationen aufnehmen kann, die Microsofts Streaming-Audio-Technik verwenden. Leider taucht diese Leiste nur in dem einen Fenster auf, in dem der Benutzer sie aktiviert - wer mehrere Fenster öffnet, darf sich erst durchklicken, bis er wieder an die Einstellungen herankommt. Übrigens: Wer den "Real Player G2" von Real Networks vorzieht, kann ein Update herunterladen, das den neuen Microsoft-Browser um eine
alternative Auswahlleiste erweitert.
Die weiteren Veränderungen des Internet Explorer 5 stecken im Detail:
Dank einer neuen Rendering-Engine werden die meisten Seiten deutlich schneller aufgebaut als zuvor - der Download des Updates lohnt allein schon deswegen.
Die Rendering-Engine kann nun auch mit neueren Auszeichnungssprachen, vor allem der Extensible Markup Language (XML) und der zugehörigen Extensible Stylesheet Language (XSL) umgehen.
Der als "Zubehör" mitgelieferte E-Mail-Client "Outlook Express" kann nun direkt - ohne aktiven Browser - auf Postfächer des Web-basierten E-Mail-Dienstes Hotmail zugreifen.
Das Update für den "Active Desktop" ist nicht mehr enthalten. Statt dessen werden die Einstellungen aus einer eventuellen Vorversion übernommen.
Das alte IE-Icon, ein blaues "e", mußte dem Logo von Windows 98 weichen. Das dürften allerdings nur Windows-95-Benutzer bemerken...