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IDT zahlt 1,7 Milliarden Dollar für ICS

16.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine Chip-Megafusion bahnt sich an: Integrated Device Technology (IDT) will den Wettbewerber Integrated Circuit Systems (ICS) für rund 1,7 Milliarden Dollar in bar und Aktien übernehmen. Beide Halbleiterfirmen produzieren so genannte Timing-Chips, Taktgeber für Computer-, Kommunikations- und Consumer-Electronics-Produkte.

IDT wurde vor 25 Jahren im kalifornischen Santa Clara gegründet und startete zunächst mit Speicherchips. Inzwischen fertigt die Firma eine Vielzahl von Chips, die unter anderem Switching- und Rechenfunktionen in Netzausrüstung erledigen. Eher nebenbei gehören dazu auch Timing-Chips. Das Unternehmen beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter, hatte aber kürzlich Pläne für den Abbau von 600 bis 700 Stellen angekündigt.

Diese sind wiederum das Kernprodukt von ICS, das seinen Sitz in Norristown, Pennsylvania, hat und um die 590 Mitarbeiter beschäftigt. Bei Timing-Chips für Rechner und Netzgeräte konkurrierte es bislang mit IDT, beackert aber außerdem auch den CE-Markt.

In diesen will IDT durch die Übernahme nun ebenfalls einsteigen. Außerdem hoffen die Kalifornier, künftig ICS-Chips in ihren eigenen Fabriken zu bauen. Bislang lässt ICS seine Produkte von externen Foundries im Auftrag bauen. Durch eigene Fertigung könnte IDT die Kosten senken und damit die Gewinne erhöhen, erklärte Finanzchef Claude Hosein.

IDT will für jede ICS-Aktie 1,3 eigene Stammaktien sowie 7,25 Dollar in bar zahlen. Das bewertet ICS mit rund 23,54 Dollar pro Aktie, was einem Premium von 19 Prozent auf den gestrigen Schlusskurs entspricht. IDTs President und CEO Greg Lang soll auch Chef des kombinierten Unternehmens werden. Sein ICS-Pendant Hock Tan soll als Chairman of the Board den Vorsitz des Verwaltungsrats übernehmen. (tc)