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IDT gibt Intel-Clones auf

15.07.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Talfahrt der PC-Prozessorpreise hat ein neues Opfer gefordert. Die amerikanische Firma IDT, Hersteller der Billig-CPU-Familie „WinChip“, zieht sich aus dem Geschäft mit Intel-Clones der „x86“-Architektur zurück. Bis Ende September will das Unternehmen die WinChip-Technologien entweder verkaufen oder an eine andere Firma lizenzieren. Darüber hinaus soll die eigene Chip-Design-Division Centaur mit Sitz in Austin, Texas, an einen Interessenten abgegeben werden. Sollte sich bis September kein Käufer melden, denke IDT über eine Schließung des Werkes nach. Len Perham, CEO des Unternehmens, begründete den Schritt damit, daß die Entwicklung des Marktes die eigenen Erwartungen nicht erfüllt habe. Durch den Preisverfall im Kampf gegen Intel sei es der Firma nur schwer möglich, auf Dauer operativen Gewinn zu erwirtschaften.

Immerhin bilanzierte IDT im ersten Quartal des Geschäftsjahres noch schwarze Zahlen. Der Nettogewinn betrug 8,5 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 154 Millionen Dollar. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum mußte das Unternehmen einen Verlust von mehr als 50 Millionen Dollar melden. Durch die Übernahme von Quality Semiconductors (QSI) im April sicherte sich IDT ein technologisches Portfolio aus anderen Halbleiterbereichen. Künftig wolle sich die Firma verstärkt auf den Bauelemente-Markt für Kommunikations-Equipment konzentrieren.