IDS Scheer verliert Schweizer SAP-Projekt

05.06.2007
Helikopterpilot der Schweizer Luftwaffe im Gebirge.
Helikopterpilot der Schweizer Luftwaffe im Gebirge.
Foto: Schweizer Luftwaffe

Die IDS Scheer Schweiz AG war laut LBA als Generalunternehmer für die "Ausarbeitung der definierten Logistikprozesse des Bereichs Verteidigung sowie für den Aufbau und die betriebsbereite Übergabe eines harmonisierten und standardisierten SAP-Systems" verantwortlich. Erschwert werden die Arbeiten dadurch, dass der Schweizer Bund seit Januar 2007 das "Neue Rechnungsmodell" (NRM) einführt, eine veränderte Rechnungslegung nach privat- und betriebswirtschaftlichen Grundsätzen. Verbunden damit werden die Verwaltungseinheiten verpflichtet, auf eine "minimale Kosten- und Leistungsrechnung" (KLR) zu wechseln (ein interessantes PDF-Dokument zum Umbau der Schweizer Armee nach unternehmerischen Grundsätzen findet sich hier). In Deutschland ist das Thema durch den Umstieg von der Kameralistik auf die Doppik bekannt.

Nachfolger für IDS Scheer gesucht

Ein Nachfolger für die IDS Scheer AG muss erst noch gesucht werden, da die LBA derzeit an der strategischen Neuausrichtung des Projekts arbeitet. Der Relaunch des Vorhabens ist für den 1. Juli 2007 geplant, erst danach würden weitere Entscheidungen zur Umsetzung fallen. Auch sei gegenwärtig nicht abzusehen, so LBA-Sprecherin Zimmer, um wie viele Monate sich das Projekt durch die Trennung voraussichtlich verzögert. Immerhin sei der Aufwand nicht umsonst gewesen, da die "bis dato erarbeiteten Ergebnisse weiter verwendet werden können". Außer Frage steht hingegen die strategische Bedeutung der SAP-Software in der Armeelogistik. Auch haben die Eidgenossen nicht alle Verträge mit IDS Scheer beendet - deren Tool "Aris" ist laut Zimmer weiterhin Standard für das Management der Geschäftsprozesse in der Schweizer Armee.