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IDS Scheer pickt sich Rosinen heraus

28.11.2006
Im schwach verlaufenden Consulting-Bereich sollen Partnerschaften das Geschäft ankurbeln.

Der neue Chef von IDS Scheer, Thomas Volk, will das aufwendige Beratungsgeschäft und die Produktsparte stärker voneinander entkoppeln - notgedrungen, wie es hieß: Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" sagte der Manager, dass durch das alte Geschäftsmodell des Unternehmens das künftige Wachstum behindert werde. Vor allem die Beschäftigung teurer Berater ist Volk ein Dorn im Auge. Während IDS Scheer seinen Schwerpunkt auf den höhermargigen Produktvertrieb sowie einige ausgewählte (sprich: risikoarme) Projekte legen will, sollen andere Kunden verstärkt über Dienstleistungspartner bearbeitet werden. Derzeit würden Gespräche über Allianzen laufen, so Volk. Allerdings sei es zu früh, Namen zu nennen.

Grund für die Restrukturierung ist die Entwicklung der Einnahmen und Profite, die zuletzt hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Volk hatte unlängst die Jahresprognose zurücknehmen müssen, was an der Börse zu Unzufriedenheit führte. Probleme habe es vor allem im Projektgeschäft in den USA und in China gegeben. Hier seien die Länderchefs inzwischen an die Kandare genommen worden. Allerdings ist kaum damit zu rechnen, dass die neue Strategie kurzfristig greifen wird. Neue Strukturen, Mitarbeiter und Partnerschaften brauchen eine gewisse Anlaufzeit, und auch die Softwarepartnerschaft mit Oracle trägt erst ab dem nächsten Jahr Früchte. (ajf)