Identity-Management: Novell vor Sun

27.01.2006
Von Martin Seiler

Die Implementierung der Novell-Suite verlief reibungslos. Das Erstellen eines Mitarbeiterverzeichnisses gelang dank des Web-basierenden Administrator-Interface schnell und einfach. Beeindruckend ist die Komponente "Designer", eine optionale, aber kostenlose Ergänzung zu Novells IDM-Produkt. Mit dieser auf dem "Eclipse"-Framework basierenden Anwendung können Administratoren die komplette IDM-Installation konfigurieren und sich grafisch anzeigen lassen. Hinzu kommt die Fähigkeit, erstellte Szenarien vor dem tatsächlichen Einsatz zu simulieren. So können Fehler rechtzeitig erkannt und beseitigt werden.

Gesamteindruck:Die Aufgaben des Testlabors erledigte Identity Manager 2 ohne größere Probleme, selbst die z/OS- und Notes-Integration ließ sich über die "iManager"-Konsole steuern. Insgesamt waren die Anforderungen mit der Novell-Lösung am leichtesten zu erfüllen. Nur bei der Akquisition und dem Zusammenführen der beiden Active Directorys musste Novell auf Microsofts AD-Tools zurückgreifen, was jedoch auch bei den anderen Testkandidaten der Fall war. Zu beanstanden ist lediglich, dass zwar die anfängliche Konfiguration über das Web-Frontend geschieht, spätere Überprüfungen jedoch zu großen Teilen direkt über XML-Code erfolgen.

Sun Microsystems

Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Produkten kommt der "Sun Java System Identity Manager 5.5" ohne Agenten aus. Die komplette Suite besteht aus den Komponenten "Access Manager", "Directory Server Enterprise Edition", "Federation Manager", "Identity Auditor", "Identity Manager" und "Identity Manager Service Provider Edition". Für den Test wurden nur einige dieser Anwendungen benötigt.

Management-Aufgaben wie das Anpassen des Portals oder das Erstellen von Rollen und Organisationsstrukturen lassen sich mit der Konsole von Suns Identity Server aus erledigen.
Management-Aufgaben wie das Anpassen des Portals oder das Erstellen von Rollen und Organisationsstrukturen lassen sich mit der Konsole von Suns Identity Server aus erledigen.

Bestimmte Aufgaben, etwa die Kommunikation mit Active Directory oder Novells eDirectory, erledigt Sun mit Hilfe von Gateways. Das Prinzip überzeugt, vor allem, weil es keine Eingriffe in die Zielsysteme erfordert. Die Konfiguration der Komponenten des Testumfelds geschah über einen "Resource Wizard", der auf Basis von Suns "Smart-Forms"-Technik arbeitet. Dieser Prozess geriet jedoch dadurch ins Stocken, dass ein Sun-Techniker ein paar Systemeinstellungen nicht hundertprozentig richtig vornahm. Mit dem entsprechenden Hintergrundwissen und ausreichend Sorgfalt sind Smart Forms jedoch eine hilfreiche Methode bei der Konfiguration von Ressourcen oder Regeln und dem Anlegen von Benutzern.