Identitätsdiebe erleichtern britische Steuerzahler um Millionen

06.12.2005
Kriminelle haben sich mit falschen Identitäten Steuergutschriften in Millionenhöhe erschlichen.

Bereits seit gut sechs Monaten soll der britischen Steuerbehörde "Her Majesty's Revenue & Customs" (HMRC) die Schwachstelle in dem für die Abwicklung von Steuergutschriften verwendeten Web-Portal bekannt gewesen sein. Die Schließung der verwundbaren Site, über die jährlich rund eine halbe Million Transaktionen abwickelt werden, wurde allerdings erst vergangene Woche veranlasst: Es hatte sich herausgestellt, dass Kriminelle mit Hilfe gestohlener Identitäten von 1.500 Angestellten des "Department of Work and Pensions" Geld auf eigene Konten transferiert haben.

Den Betrügern war es gelungen, sich Zugriff auf Namen, Geburtsdatum und Sozialversicherungsnummer berechtigter Antragsteller zu verschaffen. Auf diese Weise konnten sie deren Ansprüche entsprechend modifizieren und die Zahlungen umleiten.

Aufgeflogen ist der Betrug im Zuge kürzlicher Compliance-Checks von Seiten des HMRC. Der britische Gesetzgeber wurde darüber aufgeklärt, dass über das Tax-Credit-Web-Portal unrechtmäßige Ansprüche im Wert von mehr als 30 Millionen Pfund gestellt worden sind. Eine Stellungnahme zu den Vorfällen lehnt die Steuerbehörde bis zum Abschluss der zwischenzeitlich aufgenommenen polizeilichen Ermittlungen ab. Die Web-Seite soll nach Angaben eines Behördensprechers jedoch inaktiv bleiben, bis die Sicherheitsüberprüfung beendet ist. (kf)