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IDC: Zahlen zum deutschen PC-Markt 2001

21.02.2002
Den endgültigen Zahlen von IDC zufolge wurden im vergangenen Jahr in Deutschland knapp zwölf Prozent weniger PCs verkauft als im Jahr 2000. Fujitsu-Siemens konnte sich als Marktführer behaupten.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Marktforscher der International Data Corp., kurz IDC, haben endgültige Zahlen zum deutschen PC-Markt im vierten Quartal und Gesamtjahr 2001 veröffentlicht. Demnach gingen die ausgelieferten Stückzahlen - vor allem aufgrund schwacher Nachfrage seitens der Unternehmenskunden - im abschließenden Dreimonatszeitraum gegenüber dem Vorjahresquartal um 14,6 Prozent zurück, was für das gesamte Jahr 2001 ein Minus von 11,8 Prozent zur Folge hatte.

Am schlimmsten erwischte es den Desktop-Markt mit einem Rückgang von 16 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Das Firmenkundengeschäft war hier mit minus 21 Prozent deutlich stärker betroffen als der Konsumentenmarkt. Nach einem besonders schwachen dritten Quartal habe das vierte aber zumindest Anzeichen einer leichten Erholung aufgewiesen. "Trotz besserer Performance des Desktop-Marktes gegenüber dem Vorquartal litt der PC-Absatz in Deutschland weiterhin unter mangelndem Verbrauchervertrauen und eingefrorenen Firmenbudgets," bilanziert Analystin Stefania Lorenz. "Die traditionellen Jahresendbudgets konnten die Firmenkunden nur teilweise motivieren, und auch die Konsumenten ließen sich durch Niedrigpreise im Weihnachtsgeschäft nicht ausreichend überzeugen."

Im Notebook-Segment hat IDC im vierten Quartal bereits wieder ein Wachstum von 2,2 Prozent gegenüber dem Berichtszeitraum des Vorjahres ermittelt nach einem Schwund von 3,7 Prozent im vorhergehenden dritten Quartal. Die positive Entwicklung sei ausschließlich dem Endkundenmarkt zu verdanken, der im Jahresvergleich unter anderem dank massiven Preisverfalls um 60 Prozent wuchs (nach Stückzahlen versteht sich). Der kommerzielle Notebook-Markt ging demgegenüber um 11,5 Prozent zurück, kleine und mittlere Unternehmen zeigten sich allerdings spendabler als Großunternehmen.

Auch für Standard-Server mit Intel-CPUs legte im vierten Quartal im Jahresvergleich um immerhin drei Prozent zu. Hier machten sich laut IDC vor allem Investitionen im KMU-Sektor positiv bemerkbar, wohingegen große Unternehmen sich aufgrund von Wirtschaftsflaute und Budgetdisziplin zurückgehalten hätten.

Fujitsu-Siemens ist klarer Marktführer

Auf Seiten der Hersteller hat IDC einen klaren Marktführer ausgemacht - und der heißt erfreulicherweise trotz ABsatzrückgang weiterhin Fujitsu-Siemens. Einzig Direktanbieter Dell und Hewlett-Packard konnten bei den verkauften Stückzahlen zulegen. Im Notebook-Markt melden die Auguren intensiven Wettbewerb, Marktführer im vierten Quartal war die österreichische Gericom.

Es folgt die Top Five der Hersteller für das Jahr 2001:

Fujitsu-Siemens, 21,6 Prozent Marktanteil (Vorjahr 24,3 Prozent), Stückzahlen minus 21,6 Prozent gegenüber Vorjahr;

Compaq, 9,3 Prozent Marktanteil (Vorjahr 11,3 Prozent), Stückzahlen minus 27,2 Prozent;

HP, 7,4 Prozent Marktanteil (Vorjahr 5,3 Prozent), Stückzahlen plus 23,5 Prozent;

Dell, 6,6 Prozent Marktanteil (Vorjahr 4,4 Prozent), Stückzahlen plus 31,1 Prozent, sowie

Vobis, 5,9 Prozent Marktanteil (Vorjahr 6,8 Prozent), Stückzahlen minus 24 Prozent.

Alle übrigen Hersteller kamen zusammen auf 49,2 Prozent Marktanteil (Vorjahr: 47,8 Prozent), ihre ausgelieferten Stückzahlen lagen um 9,3 Prozent unter denen des Vorjahres. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland laut IDC 6.362.191 PCs verkauft, das sind 11,8 Prozent weniger als im Jahr 2000 (7.210.416 Einheiten). (tc)