IDC-Studie: Nur eine Handvoll ISPs wird überleben

07.12.2001
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Kostenlose Online-Zugänge waren noch nie ein lukratives Geschäft. Angesichts der rückläufigen Internet-Werbeerlöse und hoher Investitionen in die Infrastruktur werden viele Internet-Service-Provider (ISPs) das kommende Jahr nicht überstehen, wenn es ihnen nicht gelingt, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen.

Wegen des schwierigen Marktumfelds gibt es den Analysten von IDC zufolge in der ISP-Branche nur zwei Möglichkeiten: fressen oder gefressen werden. Die besten Karten haben Branchengrößen wie AOL, T-Online, Tiscali oder Wanadoo, die weniger stark unter dem Rückgang der Werbeeinnahmen leiden als kleinere Player. Sie profitieren vor allem von den Werbeaktivitäten ihrer Muttergesellschaften - wie zum Beispiel T-Online von den DSL-Bannern, die die Deutsche Telekom auf den Sites des Providers schaltet.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, komme es nun vor allem darauf an, eine starke Marke aufzubauen, unter der alle Web-Aktivitäten zusammengefasst werden, neue Strategien zu entwickeln und für hochwertigen Content sowie Service zu sorgen. Nur mit Dienstleistungen, die einen echten Mehrwert bieten, können die Online-Dienste ihre Kunden langfristig an sich binden, so die Experten. Das werde sich vor allem im Hinblick auf die kommende Breitbandtechnik auszahlen, die das Herunterladen von großen Dateien wie Videos und Musikangeboten ermöglicht und damit Nutzern wie Anbietern neue Möglichkeiten im Netz eröffnet. (sp)