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IDC prophezeit das Goldene Linux-Zeitalter

01.04.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die International Data Corp. (IDC) aus Framingham, Massachusetts, sagt dem Open-Source-Unix Linux in einer aktuellen Studie ein enormes Wachstum voraus: Linux soll demnach in den kommenden fünf Jahren stärker wachsen als alle übrigen Betriebssysteme zusammen. IDC-Analyst Dan Kuznetzky geht davon aus, daß das einst zu akademischen Zwecken geschaffene Linux mit der Rückendeckung von Branchenschwergewichten wie der IBM oder Compaq das Zeug dazu hat, zu einem zentralen Faktor bei Server-Betriebssystemen zu werden. Derzeit kann von einer Linux-Dominanz noch keine Rede sein: Windows NT erreicht im Server-Markt derzeit einen Marktanteil von 38,6 Prozent; Linux liegt mit 17 Prozent weit dahinter.

Linux soll laut den Prognosen der IDC in den kommenden fünf Jahren insgesamt um 25 Prozent zulegen. Jahr für Jahr erwarten die Analysten einen Zuwachs von 23 Prozent, der Linux bis zum Jahr 2003 auf den zweiten Rang hinter Windows NT bringen würde. Dabei berücksichtigt die IDC ausschließlich kommerzielle Linux-Anwender, das tatsächliche Wachstum werde noch weit höher liegen. Für die übrigen Server-Betriebssysteme sagen die Auguren ein jährliches Wachstum von zwölf, für Client-Betriebssysteme ein Plus von zehn Prozent voraus.

Linux leidet laut Kuznetzky immer noch an Kinderkrankheiten, die einer noch schnelleren Ausbreitung im Wege stehen: "Man braucht schon eine Menge Fachwissen. Die Installation ist nicht trivial, und es werden auch nicht alle Geräte erkannt, weil es für exotische Hardware oft noch keine Linux-Treiber gibt." An der Beseitigung dieser Hemmnisse werde aber bereits eifrig gearbeitet, ergänzte der IDC-Mann.