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IDC: Kein Mensch (in Europa) will Tablet PCs

12.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bill Gates' Jahrzehnte alter Traum vom stiftgesteuerten Computing will und will sich einfach nicht materialisieren: Laut IDC wurden in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) im zweiten Quartal 2003 gerade einmal 19.113 Tablet PCs verkauft. Das sind 31 Prozent weniger als im vorhergehenden ersten Quartal, wohingegen der Notebook-Markt generell um über 39 Prozent wuchs (allerdings im Jahresvergleich). Tablet PCs machen damit weniger als ein Prozent vom gesamten Notebook-Markt aus.

Das Segment der Portablen ist seit geraumer Zeit von hartem Preiskampf gekennzeichnet. Das bekommt den hochpreisigen Tablet PCs gar nicht, noch dazu fehlen diesem Gerätetyp aus Sicht der Auguren überzeugende Software-Anwendungen für den Mainstream-Nutzer. Innerhalb des Tablet-Segments entfallen 70 Prozent der Verkäufe auf den preiswerteren "Slate"-Formfaktor (Tablett ohne integrierte Tastatur).

"Obwohl die niedrigen Stückzahlen der Tablet PCs klar enttäuschend sind, wäre es nicht angemessen anzunehmen, der Markt sei in einer gefährlichen Position. Tablet PC sind abhängig von Lösungsanbgeboten wie etwa der Kooperation von HP und SAP, und es gibt eine Reihe neuer Hersteller, die kurz vor dem Markteintritt stehen", erklärte Andrew Brown, Program Manager EMEA Mobile Computing. Der Form halber folgt noch das Ranking der führenden Hersteller: HP (7546 Einheiten, 39 Prozent Marktanteil) liegt vor Fujitsu-Siemens (3283 Einheiten, 17 Prozent Marktanteil), Toshiba (2944 Einheiten, 15 Prozent Marktanteil) sowie Acer (2907 Einheiten, gleichfalls 15 Prozent Marktanteil). (tc)