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IDC: Internet-Fernsehen erobert Westeuropa

25.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Marktforscher von IDC schätzen in einer aktuellen Studie, dass bis 2009 alle etablierten TK-Unternehmen in Westeuropa und eine Reihe ihrer führenden Konkurrenten Internet-Fernsehen anbieten. Das entsprechende Marktvolumen soll innerhalb von fünf Jahren von geschätzten 262 Millionen in 2005 auf 2,5 Milliarden Dollar ansteigen, wobei Frankreich, Italien und Spanien mit mehr als 60 Prozent den Löwenanteil beitragen. In Belgien, Luxemburg und den Niederlanden sowie den skandinavischen Ländern sieht IDC ebenfalls eine starke Nachfrage nach IPTV-Diensten (IPTV = Internet Protocol Television). Diese sollen alle Arten von On-Demand-Content, netzbasierende Videorekorder und sogar die gezielte Auswahl des Kamerawinkels - günstig etwa bei der Übertragung von Sportveranstaltungen - umfassen.

Aktuell testen bereits eine Reihe europäischen Carrier wie BT Group und Telecom Italia eine von Microsoft entwickelte IPTV-Softwaretechnik. Der Softwarekonzern bietet als derzeit einziger Anbieter im One-Stop-Shopping alle erforderlichen Applikationen an. Dazu zählt zum Beispiel Software für das Broadcasting unterschiedlicher Fernsehprogramme, das Management von Inhalten und Kunden, das Billing sowie für die Settop-Boxen in den Haushalten. Technische Schwierigkeiten bei einigen TK-Unternehmen, darunter Swisscom, haben jedoch den Marktstart verzögert. Marktbeobachter räumen daher Siemens gute Chancen ein, Microsoft vor allem in Europa und Asien künftig IPTV-Projekte streitig zu machen und sich einen großen Anteil in dem gerade erst entstehenden Geschäft zu sichern (siehe auch: "IPTV: Siemens greift Microsoft an"). (mb)