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IDC: Der Server-Markt stabilisiert sich weiter

03.03.2003
Im vierten Quartal 2002 ging das Volumen des weltweiten Server-Markt gegenüber 2001 um gut fünf Prozent zurück. Sequentiell gab es jedoch das größte Plus seit drei Jahren.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die International Data Corp. (IDC) hat Ende letzter Woche Zahlen zum weltweiten Server-Markt im vierten Quartal und Gesamtjahr 2002 veröffentlicht. Auch wenn das Marktvolumen im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar sank, gab es den Auguren zufolge das mit 15,2 Prozent stärkste sequentielle Wachstum der letzten drei Jahre. Getrieben wurde dieses vor allem vom boomenden Einstiegssegment (bei IDC Server für unter 100.000 Dollar), das im Jahresvergleich um fast 14 und gegenüber Q3 um knapp 18 Prozent zulegte.

"Wir gehen davon aus, dass der Server-Markt im kommenden Jahr wieder zu normaleren saisonalen Mustern zurückkehrt", befindet Jean Bozman, IDCs Vice President Global Enterprise Server Solutions. "Da die Kunden mehr Technik zu niedrigeren Preisen wollen, wird der Entry-Markt weiterhin am stärksten zulegen, weil die Hersteller sich auf entsprechende Produkte fokussieren werden, um dieser Nachfrage gerecht zu werden."

Als Marktführer über alle Sparten hinweg hat IDC für das vierte Quartal IBM ausgezählt, das seinen Marktanteil um mehr als zwei Prozentpunkte auf 36,2 Prozent steigern konnte. Auch Direktanbieter Dell und Sun Microsystems konnten laut IDC ihren Marktanteil im Jahresvergleich leicht steigern, und zwar um 1,5 beziehungsweise 0,2 Prozentpunkte.

Für das gesamte Kalenderjahr ging das Marktvolumen um 11,6 Prozent auf 44,3 Milliarden Dollar zurück, so IDC, wohingegen die ausgelieferten Stückzahlen um fünf Prozent auf 4,48 Millionen stiegen. Auch hier belegt IBM mit 29,1 Prozent Marktanteil den Spitzenplatz. HP käme mit 27,8 Prozent auf Platz zwei des Hersteller-Rankings, würde man Compaq für die gesamten zwölf Monate mit konsolidieren (und nicht erst ab der offiziellen Übernahme im Mai 2002).

Das stark konsolidierte Unix-Marktsegment sei auch im vierten Quartal von starkem Wettbewerb geprägt gewesen, so IDC. IBM und HP lieferten sich demnach mit jeweils 30 Prozent Umsatzmarktanteil (RISC und Intel kombiniert) ein echtes Photofinish, dicht gefolgt von Sun mit 28 Prozent Marktanteil. Für das Gesamtjahr sehen die Marktforscher Sun mit 32 Prozent Market Share in Front, gefolgt von HP mit 30 Prozent (wäre Compaq ab Januar mit konsolidiert, läge HP auf Platz eins). "Die Nummer ein im Unix-Markt ist extrem schwer vorherzusagen", bekennt Steve Josslyn, Research Director Enterprise Server Fundamentals. "In diesem Quartal gibt es keinen klaren Sieger, weil die drei führenden Anbieter Kopf an Kopf lagen."

Das im vierten Quartal 2002 deutlichste Wachstum hat IDC bei Servern mit Linux-Betriebssystem ausgemacht. Hier sei das Marktvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 607 Millionen Dollar gestiegen. "Der Wettbewerb hat sich definitiv verstärkt", bilanziert Mark Melenovsky, Research Director Internet Infrastructure. "HP liegt hier weiterhin in Front, aber Nummer zwei und drei liegen nur einen Prozentpunkt auseinander." Gemeint ist hier IBM, das mit 20,5 Prozent Market Share Dell um ein Prozent hinter sich ließ.

Es folgt die IDC-Tabelle für die Top 5 Anbieter, Weltweiter Server-Umsatz ab Werk, Q4/2002:

 

Q4/2002

Markt-

Q4/2001

Markt-

Umsatzplus

Anbieter

Umsatz

anteil

Umsatz

anteil

2002/2001

 

 

 

 

 

 

IBM

4.423 Mio. $

36.2%

4.385 Mio. $

34.0%

0.9%

HP

3.167 Mio. $

25.9%

3.842 Mio. $

29.8%

-17.6%

Sun

1.430 Mio. $

11.7%

1.488 Mio. $

11.5%

-3.9%

Dell

981 Mio. $

8.0%

845 Mio. $

6.5%

16.1%

Fujitsu

280 Mio. $

2.3%

346 Mio. $

2.7%

-19.0%

 

 

 

 

 

 

Andere

1.950 Mio. $

15.9%

2.001 Mio. $

15.5%

-2.6%

 

 

 

 

 

 

Gesamt

12.231 Mio. $

100%

12.907 Mio. $

100%

-5.2%

(tc)