Die meisten CEOs sehen die Kundenbeziehungen als ihre Hauptaufgabe an. Dies gaben etwa 38 Prozent der Befragten an. Knapp dahinter folgen Produktinnovation und Vertriebseffizienz. Dies mag wenig überraschen. Erstaunlich ist jedoch, dass die IT in der Bedeutung stark gestiegen ist. Waren es 2005 nur etwa 16 Prozent der befragten Top-Manager, die Verantwortung für DV-Prozesse als ihren Verantwortungsbereich betrachteten, so stieg dieser Wert im Jahr 2006 auf über 30 Prozent an.
Die Marktforscher verkündeten die Umfrageergebnisse im Rahmen der jährlich stattfindenden Konferenz "European IT Forum" in Paris. Der Event richtet sich sowohl an Business- als auch an IT-Manager.
In einer bereits im Jahr 2005 organisierten IDC-Umfrage kam jedoch zu Tage, dass CEOs und CIOs mitunter verschiedene Vorstellungen von der geeigneten IT-Strategie verfolgen. CEOs wünschen sich demnach eine intensivere Nutzung der IT zum Wohle des Unternehmens, also neue Prozesse rascher einführen. Ebenso teilen die CFOs beziehungsweise Leiter der Finanzabteilung dieser Ansicht. Dagegen wollen sich weniger als 50 Prozent der CIOs dieser Meinung anschließen. Mehr als ein Viertel würde die IT-Aktivitäten lieber in der gleichen Geschwindigkeit wie heute weiterführen. 20 von 100 könnten sich sogar vorstellen, Innovationen etwas langsamer anzugehen.
Auch die Wünsche der CEOs in Richtung CIO haben sich offenbar geändert. IT-Kosten zu sparen spielt bei Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern kaum noch eine Rolle. Bei kleineren Unternehmen ist dies durchaus noch der Fall. Viele sind sogar mit der Arbeit des IT-Lenkers durchaus zufrieden. Verbessern sollten die CIOs jedoch ihr Verständnis für die Geschäftsprozesse ihres Unternehmens.
Nach den Untersuchungen der Analysten werden die Leistungen der CIOs anhand von fünf Kennzahlen gemessen. Der wichtigste Leistungsparameter ist die Dienstgüte der IT, die fast gleichauf liegt mit dem Wertbeitrag für das Unternehmen. Es folgen die Zufriedenheit der Anwender, die Produktivität und die Kosten.
Für Frank Gens, Senior Vice-President of Research bei IDC, zählt die Dynamisierung von IT-Architekturen zu einer der zentralen Aufgaben für IT-Organisationen, um den Anforderungen von Unternehmen in punkto Prozessveränderung gerecht zu werden. Dynamisiert werden müssten die Applikationen, die Informationen und die Infrastruktur. Auf dieser Grundlage ließen sich dann Geschäftsprozesse rasch aufsetzen und bestehende schnell verändern.