Compaq weiterhin unangefochtener Spitzenreiter

IDC bescheinigt dem PC-Markt für 1996 ein 16prozentiges Wachstum

31.01.1997

Laut IDC verzeichneten sowohl der US- als auch der weltweite Markt das schwächste Wachstum seit Jahren. Die weltweiten Verkäufe expandierten, nach Stückzahlen gerechnet, zum ersten Mal seit 1991 um weniger als 20 Prozent. Vor allem das vierte Quartal mit lediglich elf Prozent Zuwachs hat zu dem schlechten Gesamtergebnis beigetragen. IDC führt vor allem die Zurückhaltung der europäischen Kunden als Grund an. Besonders der deutsche Markt, drittgrößter der Welt, sei unter der Last der hohen Arbeitslosigkeit rückläufig gewesen.

Compaq liegt das dritte Jahr in Folge auf Platz eins der weltweiten Verkäufe. Die Texaner kamen mit gut sieben Millionen verkauften Rechnern auf einen Marktanteil von 10,3 Prozent. 1995 hatte die Firma 5,75 Millionen Systeme an den Kunden gebracht und damit einen Marktanteil von 9,8 Prozent erreicht. Mit 22 Prozent liegt das Wachstum von Compaq deutlich über dem Durchschnitt. Dicht an den Fersen der Pfeiffer-Company hängt die IBM, die erstmals seit 1993 ihren Marktanteil mit einem Sprung von 8,1 Prozent auf 8,9 Prozent wieder vergrößern konnte. 1996 konnte Big Blue mit knapp 6,1 Millionen Stück sogar 27 Prozent mehr Rechner absetzen als mit 4,8 Millionen im Jahr 1995 und lag damit elf Prozentpunkte über dem Marktwachstum.

Apple weiter auf dem Abstieg

Trotz einem gegenüber 1995 um drei Prozent schlechteren Abschneiden belegt die Allianz aus Packard Bell, NEC und Zenith Data Systems (ZDS) laut IDC 1996 mit 4,25 Millionen verkauften PCs weltweit Rang drei. 1996 hatten die drei Unternehmen gemeinsam noch knapp 4,4 Millionen PCs absetzen können. Der Marktanteil des Trios schrumpfte von 7,9 Prozent (1995) auf 6,2 Prozent für das vergangene Jahr.

Apples Talfahrt geht weiter, obwohl die Firma aus Cupertino immer noch auf dem vierten Platz der weltweiten Rangliste steht. Mit knapp 3,6 Millionen verkauften Macintosh-Rechnern erreichte die Amelio-Company 1996 zwar noch einen Marktanteil von 5,2 Prozent. Das bedeutet aber einen deftigen Rückgang von 22 Prozent gegenüber 1995, als die Firma aus Cupertino mit 4,6 Millionen abgesetzten Computern noch bei einem Marktanteil von 7,9 Prozent gelegen hatte.

Das stärkste Wachstum erreichte gegenüber 1995 Hewlett-Packard (HP). Bedeuteten gut zwei Millionen verkaufter PCs seinerzeit noch einen Marktanteil von 3,4 Prozent, konnte der Absatz mit fast drei Millionen Stück 1996 um satte 48 Prozent gesteigert werden.

Die übrigen PC-Hersteller kamen mit 44,5 Millionen verkauften Geräten zusammen auf 65 Prozent Marktanteil. Gegenüber 1995, als sie gut 37 Millionen Rechner an den Kunden brachten, bedeutet dies ein Wachstum von 19 Prozent bei den verkauften Einheiten.

Dataquest hat in seiner Untersuchung eine fast identische Größenordnung der Hersteller ermittelt. Etwas optimistischer sind die Gartner-Marktforscher allerdings, was das Gesamtwachstum des Marktes betrifft. Sie errechnen vorläufig für das vergangene Jahr 70,9 Millionen verkaufte Einheiten, was gegenüber 1995, als 60,2 Millionen PCs abgesetzt wurden, einer Steigerung von 17,8 Prozent entsprechen würde.