Zusammenarbeit mit Fujitsu führt langsam in die IBM-Welt:

ICL will mit Serie 39 Boden gutmachen

08.11.1985

MÜNCHEN (rs) - Langfristig wird auch an ICL kein Weg an der IBM-Kompatibilität vorbeiführen, gestand Deutschland-Geschäftsführer Gerd Steffen auf einem Pressegespräch ein. Mit einer wenig informativen Multi-Medla-Show führte die ICL Deutschland auf der Theresienhöhe ihr neues System 39 ein.

Die deutschen Manager, die sich offensichtlich nicht gegen diesen von der britischen Mutter verordneten Rahmen wehren konnten, fungierten dabei nur als Stichwortgeber eines bunten Bilderreigens. Immerhin ließen sich aus den Sphärenklängen noch einige Informationen herausfiltern. So basieren auch die neuen Rechner auf einer Zusammenarbeit mit dem japanischen Hardware-Lieferanten Fujitsu. Die derzeit zwei existierenden Modelle der Serie 39 die Systeme 30 und 80, kommunizieren untereinander über das sogenannte Macrolan. Dieses lokale Netz auf Glasfaser-Basis überträgt Daten mit einer Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde. Zur Verbindung der Peripherie dient Oslan, ein 10-Megabit-Kupferkoaxial-Netz, das sich ICL zufolge an Standards wie Ethernet oder IEEE 802.3 anlehnt.

Auf der Hardware-Seite bietet das System 39 Herstellerangaben zufolge 1,3 Mips (Modell 30) beziehungsweise 11 Mips (Modell 80) bei jeweils einer Zentraleinheit. Der Hauptspeicherausbau reicht von 4 bis 64 MB die externe Plattenspeicherkapazität beträgt maximal 900 Gigabyte.

Mit den neuen Systemen erwartet Geschäftsführer Steffen einen Umsatzzuwachs von rund 15 Prozent. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen etwa 100 Systeme der Rechnerfamilie abgesetzt werden. Zum Umsatz der Nürnberger GmbH mochte sich Steffen nicht konkret äußern. Er liege aber unter 100 Millionen Mark.