Augmented Reality

Ich sehe was, was Du nicht siehst…

20.12.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Nutzlose Spielerei?

Der Reiz von Augmented Reality ist nachvollziehbar: Informationen lassen sich situationsbedingt aufrufen und können je nach Bedarf einen Zusatznutzen für den Anwender erzeugen. Aus diesem Grund finden AR-Szenarien im Business-Umfeld häufig für die Produktvermarktung Verwendung. Bekanntes Beispiel dafür sind die AR-Terminals, die Lego in vielen Stores aufgestellt hat. Hält der Kunde die Verpackung eines Bausatzes an eine solche "Digital Box" mit integrierter Kamera, kann er auf dem Bildschirm beobachten, wie sich die Bausteine wie von Geisterhand zu dem fertigen Objekt zusammensetzen - und wird das Produkt vielleicht bereitwilliger kaufen.

Ein zusätzliches Ziel verfolgt die US-amerikanische Kaufhauskette JC Penney mit ihrer AR-Lösung: Um die hohe Umtauschrate in seinem Shop zu senken, stellt das Unternehmen seinen Kunden seit August über das Teenager-Portal Seventeen.com eine virtuelle Umkleidekabine im Web zur Verfügung. Die überwiegend weiblichen Besucher können dort nach Herzenslust "Klamotten anprobieren", indem sie eine Produktabbildung über ihr mit der Webcam aufgenommenes und im Bildschirm eingeblendetes Live-Bild ziehen und mit der integrierten Gestensteuerung in der Größe anpassen. Auf diese Weise wird den Nutzer(innen) nicht nur ein gewisser Eindruck vermittelt, ob ihnen die Kleidung steht. Sie können auch einen Screenshot machen und an ihre Freunde schicken oder auf Facebook posten.

Das Portal Seventeen.com bietet Teenagern mit AR eine virtuelle Umkleidekabine.
Das Portal Seventeen.com bietet Teenagern mit AR eine virtuelle Umkleidekabine.
Foto: JC Penney