Officevision-Konzept revolutioniert

IBMs Repository Manager steht kurz vor der Vollendung

19.06.1992

FRAMINGHAM (IDG) - IBMs Repository Manager soll bis zum Jahresende komplett fertiggestellt sein - das zumindest hat General Manager Earl Wheeler in Aussicht gestellt. Außerdem werde Big Blue noch in diesem Jahr ein Officevision-Gerüst präsentieren, das auf Werkzeugen anderer Anbieter basieren soll.

Ihre Bürosoftware Officevision will IBM noch in diesem Jahr als eine "offene Architektur" vorstellen. Ähnlich wie beim Anwendungsentwicklungs-Konzept AD/Cycle sollen auch hier künftig Partner in die Produktentwicklung einbezogen werden. Wheeler erklärte, die strategischen Produkte im IBM-Bürokonzept seien künftig das Groupware-Produkt "Notes" und die Kommunikationssoftware "CC:Mail" (siehe auch CW Nr. 24 vom 12. Juni 1992, Seite 6). Beide Produkte stammen von der Lotus Development Corp. Das Officevision-Konzept soll für AIX, Unix, OS/2, IBM-Mainframes und lokale Netzwerke verfügbar sein.

In einem Interview betonte der Manager außerdem, die zentrale Komponente des Repository Managers, das Information Model, stehe kurz vor der endgültigen Fertigstellung. Marketing Manager Kathy Lewis räumte in einem Gespräch mit der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" ein, Big Blue habe die Entwicklung des Repository Managers unterschätzt. Gemeinsam mit den AD/Cycle-Partnern Bachman und Knowlegeware arbeite man aber fieberhaft daran, das Produkt zu komplettieren.

Wheeler stellte eine Reihe von PC- und Workstation-basierten Software-Tools in Aussicht, mit denen es möglich sein werde, Mainframe-basierte Software zu spiegeln beziehungsweise vom Großrechner herunterzuladen. Binnen zwölf Monaten sei ferner ein Datenbanksystem zu erwarten, das 32-Bit-Workstations und die Betriebssysteme Unix sowie OS/2 unterstützen werde.

Alle 18 bis 24 Monate werde es künftig eine neue Version des Datenbanksystems DB2 geben. Die Performance wolle man ständig verbessern, und außerdem sei geplant, Teile der Technologie von Big Blues IMS-Datenbank-Manager auf DB2 zu übertragen, damit das System den industriellen Anforderungen besser gewachsen sei. IBM strebt weiterhin eine Reduzierung der Fehler in DB2 an: "1994", so Wheeler im Interview, "werden Sie nur noch ein Prozent der Bugs sehen, die Sie noch 1989 finden konnten."