HP stellt Unix-Oberfläche nach dem SAA-Konzept vor:

IBM zaudert gegenüber eigenem Konzept

02.12.1988

MENLO PARK (CW) - Hewlett-Packard und Microsoft haben für Anwendungen unter Unix die SAA-orientierte Benutzeroberfläche Common X Interface (CXI) vorgestellt. Damit schwenkt HP im Unix-Bereich auf das SAA-Konzept von IBM ein. Die IBM Corp. selbst hält sich noch bedeckt, was die Entscheidung für eine PC-Benutzeroberfläche betrifft.

Laut Nicholas Fowler, Marketing Manager bei HP, hilft CXI, den Presentation Manager und das X Window Applications Programmers Interface (API) von OS/2 auf Unix zu portieren. Eine gemeinsame Oberfläche würde es dem Anwender ersparen, sich mit den Unterschieden der beiden Betriebssysteme auseinanderzusetzen.

"Wir werden den Unix-Anwendern den Presentation Manager und die SAA-Portabilität nicht aufzwingen, denn bei einer OSF-Entscheidung für eine andere Unix-Oberfläche wollen wir nicht im Abseits stehen", erklärt Dan Cerutti, AIX-Produkt-Manager bei der IBM Corp., die Haltung seines Unternehmens. Doch was immer auch die OSF beschließe, solange es noch keinen Industriestandard gebe, werde IBM eine zweite Lösung anbieten. Cerutti bezog sich mit diesem Hinweis auf die Nextstep-Oberfläche von Steven Jobs' Next Inc.

Inzwischen wird die Oberfläche von Microsoft und HP jedoch schon, so Ross Chapman, Xenix-Produktmanager bei Microsoft, von der OSF auf ihre Verwendbarkeit als Standard geprüft.

Das Common X Interface gleiche in Umfang und Funktion weitgehend dem Presentation Manager für OS/2 und unterstütze die Unixsysteme von Hewlett-Packard, erläuterte Fowler. CXI basiere auf X-Window und laufe auf dessen Manager, wobei es das Applications Programmers Interface benutzt. Ein Auslieferungstermin für den europäischen Markt ist noch nicht bekannt.