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IBM wird Gentests nicht zur Grundlage für Personalentscheidungen machen

12.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBMs Chief Executive Officer (CEO) Samuel Palmisano hat in einer E-Mail an alle rund 320.000 Angestellten des größten Computerkonzerns der Welt verkündet, dass sein Unternehmen die Ergebnisse von genetischen Tests nicht zur Grundlage für Personalentscheidungen machen wird.

Palmisano schreibt in der von US-amerikanischen Medien wiedergegebenen Nachricht weiter, "die Chancen, die die Welt besitzt, das Leben in dem vor uns liegenden Jahrhundert durch genetische und personalisierte Medizin und Vorsorgemaßnahmen zu verbessern, können nur dann völlig ausgeschöpft werden, wenn es den Schutz der genetischen Privatsphäre berücksichtigt". Palmisano schreibt in seinem Memo weiter, IBM "betreibe keine aktive Sammlung" genetischer Informationen.

Das Thema ist in der amerikanischen Öffentlichkeit in den vergangenen Wochen vor allem wegen eines Vorfalls in der Profi-Basketballszene hochgekocht. Eddy Curry, ein Spiler der Chicago Bulls, hatte es abgelehnt, genetische Tests durchzuführen, nachdem er Herzrhythmusstörungen erlitt. Curry war Anfang des Monats zu den New York Knicks gewechselt.

Gentests sind zudem Gegenstand von Gesetzesinitiativen des US-Senats. Der Senat hatte in diesem Jahr eine entsprechende Vorlage mit 98 Stimmen bei keinem Gegenvotum befürwortet. Das Repräsentantenhaus hat in dieser Angelegenheit allerdings noch nicht entschieden. (jm)