IBM will mehr Partner für Software-as-a-Service begeistern

23.02.2006
Der weltgrößte Computerkonzern bietet seinen Softwarepartnern vermehrt Anreize, Hosting-Angebote aufzulegen.

Über ein speziell für das Software-as-a-Software-Modell (Saas) angelegtes Partner-Portal wirbt IBM für seine Hosting-Kapaziäten. Die "Virtual Information Centers" sollen Partner mit allen notwendigen Informationen versorgen, wie diese ihre Produkte auf ein Mietmodell umstellen können. Dazu gehören technische wie finanzielle Modalitäten für On-Demand-Offerten. Parallel will IBM regionale Workshops zu diesem Thema für unabhängige Softwarehersteller, Wiederverkäufer und Systemintegratoren veranstalten.

Nach Einschätzung von David Mitchell, verantwortlich für das SaaS-Programm von IBM, arbeiten derzeit bereits knapp 100 der insgesamt 5000 Softwarepartner an On-Demand-Modellen. Dies seien doppelt so viele wie vor einem Jahr. Big Blue will seine Veranstaltungen in erster Linie auf den Erfahrungen dieser frühen On-Demand-Partner aufbauen. So sollen Fragen erörtert werden, wie die Mietpreise zu staffeln seien, wie die eigenen Vertriebs- und Support-Teams aufgestellt werden müssten und wie Sicherheits- und Architekturprobleme zu lösen sind.

Da IBM sich bereits vor Jahren aus dem Applikationsgeschäft verabschiedet hat, ist der Konzern auf seine Anwendungspartner angewiesen, um das Hosting-Geschäft voranzutreiben. Als Lockmittel werden die Verantwortlichen gewisse Vergünstigungen bieten müssen. Wie diese aussehen werden, ist noch nicht bekannt. Experten gehen davon aus, dass es Rabatte und spezielle Services für Softwarepartner geben wird, die ihre Produkte On-Demand anbieten.

Prominentester IBM-Partner ist SAP. Der deutsche Softwarekonzern hatte Anfang Februar bekannt gegeben, On-Demand-Angebote für Customer-Relationship-Management (CRM) auf den Markt zu bringen. Die Hosting-Infrastruktur dafür stellt IBM (siehe auch: SAP - On-Demand soll klassisches CRM-Geschäft ergänzen).

Angelockt von den Erfolgen der On-Demand-Pioniere Salesforce.com und Rightnow Technologies versucht derzeit eine ganze Reihe von Softwarefirmen, auf den SaaS-Zug zu springen. Neben SAP und IBM hatte kürzlich auch Oracle angekündigt, seine Hosting-Services auszubauen (siehe auch: Jürgen Rottler, Oracle: On-Demand ist eine Waffe gegen SAP). Der kalifornische Softwarekonzern bietet seinen kompletten Software-Stack von der Datenbank über die Middleware bis zu den Applikationen als Hosting-Variante an. Der verantwortliche Oracle-Vice-President Jürgen Rottler will bereits in wenigen Jahren mit den On-Demand-Angeboten rund 50 Prozent zum Konzernumsatz beizutragen. Aktuell liegt der Anteil bei unter fünf Prozent. (ba)