Marktführer legt neue Expansionspläne vor:

IBM will Disput mit EG beilegen

08.06.1984

LONDON - Die International Business Machines Corp. (IBM) hat der EG-Kommission neue Vorschläge unterbreitet, die nach Ansicht von Chairman John R. Opel zu einer Beilegung des Antitrust-Disputs führen könnten. IBM wolle jede Konfrontation mit der EG vermeiden.

Nach Darstellung Opels hat das Unternehmen ehrgeizige Pläne für eine Geschäftsausweitung und die Entwicklung neuer Technologien in Europa, und man erwarte, diese Pläne auch durchführen zu können. Deshalb, so Opel vor der amerikanischen Handelskammer, setze man alles daran, die Probleme mit der EG-Kommission zu lösen. Er machte keine näheren Angaben über die Expansionspläne. Die von IBM der EG-Kommission gemachten neuen Vorschläge dürften nach Ansicht Opels die Forderungen der Kommission erfüllen.

Einzelheiten über die Vorschläge sollen nicht veröffentlicht werden, solange sie bei der EG-Kommission liegen. Die EG-Kommission wirft IBM in der vier Jahre alten Klage den Mißbrauch ihrer dominierenden Marktposition durch das Zurückhalten technischer Einzelheiten über neue Produkte vor, die den Herstellern von IBM-kompatiblen Ausrüstungen die Entwicklung von Zusatzgeräten bis zur Vermarktung der neuen IBM-Produkte unmöglich mache.

Wettbewerbsrechtler in Brüssel forderten daher gesetzliche Grundlagen, die IBM zwingen sollten, Schnittstellendetails nach den Produktankündigungen bekanntzugeben.