Universelle Informationsdrehscheibe geplant

IBM wertet DB2 mit Masala auf

29.08.2003
MÜNCHEN (IDG) - IBM-Entwickler aus dem kalifornischen Silicon Valley Laboratory haben den weiteren Ausbau von DB2 zur universellen Management-Plattform für Daten unterschiedlicher Herkunft angekündigt.

Schon im Arbeitstitel "Masala" will IBM das Konzept des DB2-Projekts verdeutlichen: Der Name bezeichnet eine indische Gewürzmischung und soll zeigen, dass es Big Blue im Gegensatz zu Oracle oder Microsoft um einen "föderativen" Ansatz beim Daten-Management geht. Informationen sollen sich demnach aus unterschiedlichen Quellen integrieren lassen - auch aus denen anderer Datenbankhersteller.

Big Blue will Grenzen des Data Warehouse sprengen

Basis des Projekts ist der seit Mai verfügbare "DB2 Information Integrator", an dessen Funktionen für das Metadaten-Management gefeilt werden soll. Es gehe da-rum, den Zugriff auf die für einen Prozess benötigten Daten unabhängig von Quelle und Format zu beschleunigen, so der für das Thema Information Integration zuständige IBM-Stratege Nelson Mattos. "Mit Masala wollen wir die Grenzen des Data Warehouse aufbrechen", erklärt der Manager. Die Technik soll Ende dieses Jahres in den Betatest gehen und ab 2004 in diverse Produkte integriert werden.

Ein weiterer Aspekt des Projekts ist IBMs Initiative für Autonomic Computing. Unter der Bezeichnung "Learning Optimizer" (Leo) arbeiten die Forscher an einer Software, die selbständig Abhängigkeiten zwischen Datensätzen erkennt. Auf diese Weise will man Redundanzen in Datenbankabfragen vermeiden und so die Ausführung der Requests beschleunigen. Erste Ergebnisse der Leo-Entwicklung sollen in den kommenden zwölf bis 18 Monaten vorliegen und dann in Produkte wie Business-Intelligence-Tools einfließen.

Um das Thema universelles Daten-Management abzurunden, will IBM seinen DB2 Information Integrator zudem Grid-fähig auslegen. Dazu ist auch eine eigene Version des quelloffenen "Globus Toolkit" zum Aufbau von Grids geplant. Das Ziel ist ein virtualisierter Zugriff auf verteilte Computerlandschaften, die sich dem Anwender wie ein System darstellen. Ferner arbeiten die IBM-Forscher an Replikationsverfahren, die zum Austausch von Datenveränderungen persistenter Queuing auf Basis von MQ Series nutzen. (ue)