IBM warnt vor Preiserhöhungen bei Oracle

19.05.2009
Steve Mills, Chef der Softwaresparte von IBM, bezweifelt, dass Oracle das Geschäft von Sun nennenswert beflügeln wird.

Gegenüber der US-amerikanischen IT-Zeitung "Infoworld" bestätigte Mills zwar, dass Oracle durch den Kauf von Sun eine weitere Option erhalte, Hard- und Software zu einer Appliance zu bündeln, wie es bereits durch ein Abkommen zwischen Oracle und Hewlett-Packard im Data Warehousing möglich ist. Der IBM-Manager bezweifelt jedoch, dass es Oracle gelingen wird, das Geschäft mit Sun-Hardware nennenswert voranzutreiben.

Sun habe seit Jahren keine Roadmap für seine Sparc-Rechner veröffentlicht und leide dadurch im Vertrieb, argumentierte Mills. Dies werde sich auch unter Oracle nicht ändern. Der Datenbankriese sei nun einmal keine Hardware-Company und verfüge nicht über die Mittel, um eine Landkarte für das Design oder die Fertigung neuer Sparc-Server zu präsentieren. Sun lebe vom Hardwaregeschäft und sehe sich jetzt mit den gleichen finanziellen Probleme konfrontiert wie vor der Übernahme: "Durch den Verkauf an ein Unternehmen, das keine Hardware anbietet, gewinnt Sun nichts", ist Mills überzeugt.

Oracle wiederum verfüge nun über einen Geschäftsbereich, der nichts mit dem bisherigen Geschäft zu tun habe. Sun habe dem Markt für dieses Jahr zwar schon Gewinne von 1,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Dieses Ziel sei jedoch nur zu erreichen, wenn Oracle in gewohnter Manier die Preise erhöhe und Mitarbeiter entlasse, lästerte Mills. Und dann werde die Kundenbasis weiter bröckeln und der Konkurrenz viele neue Absatzchancen eröffnen. (as)