Erster 370148-Speicher-Mix mit Memorex in Österreich

IBM-Vertrag provozierte Seitensprung

11.08.1978

WIEN - Um die Hauptspeicher-Kapazität ihrer 370/148 von 1 MB auf 2 MB zu erhöhen, griff die Steyr Daimler-Puch AG, Wien, auf einen Mixed-Hardware-Anbieter zurück. Vordergründiger Anlaß: IBM konnte kurzfristig keinen zusätzlichen Speicher liefern. Deshalb mußte Memorex einspringen. Eigentlicher Grund ist jedoch, daß es sich bei der 148 um eine gekaufte Anlage handelt und IBM-Verträge ausschließen, bei einer Kaufmaschine einen Mietspeicher dazuzunehmen.

So stellte sich Friedrich Kosiczek, Leiter der Organisation und Datenverarbeitung im Wiener Werk des österreichischen Privatunternehmens, nur die Alternative, "entweder weiter teuer bei IBM zu mieten oder mit einem fremden Speicher aufzurüsten".

Freut sich Kosiczek: "Wir sind die ersten in Österreich, die eine Memorex-Datenspeichererweiterung auf einer 370/148 durchgeführt haben." Die Aktion hat sich gelohnt: Den Verlust der Reinrassigkeit versüßt immerhin eine Einsparung von 1,3 Millionen Schilling.

Österreichspezifische Probleme, die durch den Seitensprung zu Memorex auf der Wartungsseite entstehen könnten, sieht Kosiczek mit kaufmännischer Gelassenheit: "Sicher ist ein Risiko dabei, aber der finanzielle Anreiz ist ja auch nicht so ohne."