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IBM verstärkt On-Demand-Portfolio durch Meiosys-Kauf

24.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM hat die in Privatbesitz befindliche französische Middleware-Firma Meiosys übernommen. Diese wurde 2001 gegründet, sitzt in Toulouse sowie Palo Alto, Kalifornien, und wurde bislang in vier Runden von unter anderem Cisco und Wellington Partners finanziert. Meiosys ist spezialisiert auf Software für so genannte Application Relocation. Mit dem auf den HPC-Markt zielenden Tool "MetaCluster" lassen sich Anwendungen von einem Server oder eine Gruppe von Servern auf andere Maschinen umziehen, ohne die Applikation modifizieren oder neu kompilieren zu müssen.

MetaCluster ist außerdem in der Lage, von längere Zeit laufenden Batch-Anwendungen in regelmäßigen Zeitabständen Snapshots anzufertigen, die sich dann zum Wiederstart nutzen lassen, falls die Anwendung irgendwann später abstürzt. IBM erhält durch den Zukauf außerdem Zugriff auf die noch in der Entwicklung befindliche "Record-and-replay"-Technik von Meiosys. Diese soll durch blitzschnelles Failover-Umschalten sicherstellen, dass Netzverbindungen und Anwendungsprogramme unterbrochen werden. Meiosys wollte sie zusammen mit anderen Techniken in einer speziellen fehlertoleranten Version von MetaCluster im kommenden Jahr herausbringen.

Zu den Kunden von Meiosys gehören unter anderem Hewlett-Packard und Sun Microsystems; beide IBM-Wettbewerber setzen MetaCluster mit ihrer On-demand-Hardware ein. IBM will MetaCluster im Laufe des Jahres in seine HPC- und Deep-Computing-Produktlinie integrieren (mit dem "Tivoli Provisioning Manager" arbeitet es bereits zusammen). (tc)