Bei Engpässen Grid-Systeme per Internet mitbenutzen

IBM vermietet Supercomputer-Leistung

31.01.2003
STUTTGART (CW) - Im Rahmen seiner Initiative E-Business on Demand hat IBM mit "Supercomputing on Demand" einen neuen Service vorgestellt. Kunden können Hochleistungssysteme nutzen, ohne eigene Hardware zu betreiben.

Bei vielen größeren Systemen von Big Blue zahlen Kunden für die tatsächlich genutzte Rechenleistung, beispielsweise indem CPUs bei Bedarf freigeschaltet werden. Die teure Hardware aber müssen die Anwender selbst erwerben. Das soll in Zukunft nicht mehr nötig sein. Wer rechenintensive Applikationen nutzt, kann diese auf Grid-Systeme verlagern, die von IBM betrieben werden.

Das erste Rechenzentrum mit für diese Aufgabe vorgesehenen Supercomputern wird am IBM-Hauptquartier in Poughkeepsie, US-Bundesstaat New York, entstehen. Dieses Grid wird Hunderte von Unix-Servern des Typs p655 mit Power-4-CPUs umfassen sowie ein Linux-Cluster aus Rackservern der Reihen x335 und x345 mit dualen Pentium-4-Xeon-Prozessoren. Abhängig von der Nachfrage will IBM zu einem späteren Zeitpunkt weitere Supercomputer-Grids an Niederlassungen in verschiedenen Ländern aufbauen, darunter auch in Europa.

Die Kosten für die Nutzung dieser Rechenleistung werden individuell ausgehandelt. Wichtigste Faktoren sind dabei Kapazitätsbeanspruchung und die Dauer der Grid-Belastung. Außerdem spielt es eine Rolle, wie schnell die Rechen-Power zur Verfügung stehen muss. Je langfristiger Anforderungen planbar sind, desto billiger kommt die Leistung. Es ist auch möglich, nur dedizierte Teile des Grid zu nutzen.

Erster Kunde ist die DV-Abteilung von Petroleum Geo-Services (PGS). Das Unternehmen betreibt bereits ein Linux-Cluster aus rund 1000 Intel-basierenden Doppelprozessor-Systemen, um seismische Daten aus der Exploration möglicher Gas- und Erdölvorkommen zu berechnen. PGS glaubt, durch die Nutzung des IBM-Grids jährlich 1,5 Millionen Dollar sparen zu können, weil man für Spitzenanforderungen keine zusätzlichen Systeme kaufen muss. (ls)