Gewerkschaft will an den Verhandlungstisch

IBM verliert gegen IG Metall

12.09.2003
MÜNCHEN (CW) - IBM ist mit dem Versuch gescheitert, die IG Metall gerichtlich als Tarifpartner zu verhindern. Das Arbeitsgericht in Frankfurt am Main bestätigte, dass die Feststellungsklage des Computerkonzerns zurückgewiesen wurde.

Fast zehn Jahre stritten die Deutsche Angestellten Gewerkschaft (DAG) und IG Metall um die Vorherrschaft beim amerikanischen Computerriesen in Stuttgart. 2001 ging dann die Angestelltengewerkschaft in der fusionierten Verdi auf. Nun mussten sich die Funktionäre beider Gewerkschaften einem Schiedsspruch des DGB unterwerfen und durften sich keine Konkurrenz mehr machen, also gemeinsam die Tarifpolitik gestalten. Die Realität sieht aber so aus, dass die IG Metall gar nicht am Verhandlungstisch sitzt. Sie möchte das ganz gerne, wie Dieter Scheitor, zuständig für die IT-Branche beim IG-Metall-Vorstand, gegenüber der CW erklärte. Allerdings hält sich dabei die Begeisterung von Verdi in Grenzen. Die Dienstleistungsgewerkschaft argumentiert damit, dass sie mit Abstand die meisten Betriebsräte stellt, und mit der Schließung des Speicherwerkes in Mainz im Winter würde die IG Metall zudem auf einen Schlag zwei Drittel ihrer Mitglieder im Unternehmen verlieren. Auf die naheliegende Frage, warum IBM dann geklagt hat, war vom Unternehmen keine Stellungnahme erhältlich. (hk)