Jahresprognose erhöht

IBM verdient trotz Krise blendend

17.07.2009
Der IT-Konzern IBM hat der Wirtschaftskrise im zweiten Quartal mit einem unerwartet kräftigen Gewinnplus getrotzt.

Der US-Riese erhöhte daraufhin am Donnerstag seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr. Der Umsatz fiel zuletzt allerdings deutlich. Von April bis Juni verdiente IBM unterm Strich mit insgesamt 3,1 Milliarden Dollar (umgerechnet 2,2 Milliarden Euro) gut zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Beim Umsatz schlug die Wirtschaftskrise dagegen durch. Er fiel wie erwartet um mehr als 13 Prozent auf 23,3 Milliarden Dollar.

IBM-Chef Samuel Palmisano: 'Wir sind gut auf Kurs.'
IBM-Chef Samuel Palmisano: 'Wir sind gut auf Kurs.'
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Konzernchef Sam Palmisano begründete die Gewinnstärke des Unternehmens mit dessen Neuausrichtung. IBM geht immer mehr weg vom Hardware-Geschäft und setzt stattdessen auf margenträchtige IT-Dienstleistungen. Der Konzern hat zudem ein Sparprogramm aufgelegt, bei dem auch Stellen wegfallen oder verlagert werden.

Die Aktie stieg in einer ersten Reaktion nachbörslich um drei Prozent. Im laufenden Jahr will IBM nun mindestens 9,70 Dollar je Aktie verdienen. Bislang hatte der Konzern 9,20 Dollar angepeilt nach 8,89 Dollar im Vorjahr. "Wir sind gut auf Kurs, 2010 unser Ziel eines Gewinns je Aktie von zehn bis elf Dollar zu erreichen", sagte Palmisano.

Bereits seit Jahren nimmt die Bedeutung des Hardware-Geschäfts für den Konzern ab. So hatte IBM die Fertigung von PCs an die chinesische Lenovo verkauft. Geblieben sind Server, wie sie in Firmen und für den Datenverkehr im Internet eingesetzt werden.

Bei Software und Beratung sind die Margen allgemein höher als bei Computern und Zubehör. Unter anderem deshalb war IBM auch nicht bereit, im jüngsten Bieterwettkampf um Sun Microsystems nachzulegen, einen Hersteller von Hochleistungsrechnern. Letztlich griff der Software-Konzern Oracle zu.

IBM gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als wichtiger Gradmesser für die gesamte IT-Branche. Ein weiteres Schwergewicht, der Prozessorenprimus Intel, hatte zu Wochenbeginn bereits vergleichsweise gute Zahlen vorgelegt und damit die Hoffnung auf eine baldige Erholung des gebeutelten Technologiesektors geschürt. (dpa/tc)