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IBM verärgert Anwender von Mittelklassesystemen

26.10.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Vorwürfe, die sich IBM auf dem Anwendertreffen "Common" der I-Series-Benutzer in Toronto anhören musste, waren heftig. Sie reichten von defekten Maschinen, die im zerbrochenen Chassis angeliefert wurde, über ungültige Lizenzschlüssel und kaputte Modems bis hin zu dem, was landläufig als Verkauf von Halbfertigprodukten bezeichnet wird. Letzteres trifft wohl auf die "Hypervisor Management Console" (HMC) zu, die in der I-Series zur logischen Partitionierung der neuen Power5-basierenden Server verwendet wird. Mit dem Konzept, diese Arbeiten von einer Linux-Workstation innerhalb der I-Series zu erledigen, glaubte IBM einige der Nachteile früherer Systeme ausgeräumt zu haben. Dort musste die Primär-Partition immer eine OS/400-Partitionierung sein und wenn die verloren ging, wurden alle Partitionen im System zerstört.

Allerdings lieferte Big Blue nach Ansicht einiger Anwender mit der neuen Lösung ein unfertiges Produkt, das manche Benutzer an alte System/38-Zeiten erinnerte: Das Display zeigte bei Druckjobs die Spool-Files nur in einer Breite von 80 Zeichen. Nach der langen Liste von Klagen, bei denen die Anwender ihre schlechten Erfahrungen mit der Installation neuer I-Series berichteten, blieb dem IBM-Mangement nur eines übrig: Es entschuldigte sich. (kk)