IBM und Intel bauen Super-Cluster

28.11.2003

Der von NEC gebaute japanische "Earth Simulator" wird bald nicht mehr der schnellste Rechner der Welt sein. Das Lawrence Livermore National Laboratory baut gleich drei Supercomputer-Cluster.

IBM installiert am kalifornischen Großforschungszentrum im Rahmen eines 290 Millionen Dollar schweren Vertrags zwei Hochleistungssysteme. Der "Asci Purple" ist ein Cluster aus 196 P-Servern mit insgesamt 12 544 Prozessoren des Typs "Power 5" und 50 TB Hauptspeicher. Intern sind die Nodes mit den extrem schnellen, neuen "Colony"-Switches von Big Blue verbunden. Der mit AIX 5L laufende Rechner soll auf eine Leistung von rund 100 Tflops (Billionen Fließpunktoperationen pro Sekunde) kommen. Der Earth Simulator bringt es auf 36,5 Tflops. Das zweite IBM-Cluster am Forschungszentrum hat den Namen "Blue Gene/L". Es soll aus 65 536 Knoten bestehen, wobei jeder Knoten mit zwei CPUs, vier Koprozessoren und 4 MB RAM ausgestattet ist. Als CPU findet eine Sonderentwicklung der Power-4-Prozessoren Verwendung. 1024 Knoten dienen ausschließlich I/O-Zwecken. Insgesamt füllt das mit einem Linux-ähnlichen Betriebssystem arbeitende System 64 Racks. Die angestrebte Spitzenleistung beträgt 360 Tflops. Eine Erweiterung um zusätzliche Racks ist unter dem Namen "Cyclop" geplant.

Das dritte Supercluster kommt von Intel und basiert auf 1,4 Gigahertz schnellen Itanium-2-Chips. Es besteht aus 1002 Intel-Servern "Tiger 4", die mit jeweils vier CPUs arbeiten. Abzüglich der Vorprozessoren bilden 3840 CPUs die eigentlichen Computing-Nodes, die durch Switches von Quadrics verbunden sind. In nur vier Monaten soll dieses System unter dem Codenamen "Thunder" entstehen und dann eine Rechenleistung von rund 20 Tflops bringen. Der Preis dieses Supercomputers ist mit rund 20 Millionen Dollar besonders niedrig.